Rheinische Post Ratingen

Bahnhöfe fallen bei VRR-Test durch

Im jüngsten Stationsbe­richt kritisiere­n die Tester vor allem das verschmutz­te Umfeld der Ratinger Bahnhöfe.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN Seit zehn Jahren gibt der Stationsbe­richt des Verkehrsve­rbundes Rhein-Ruhr (VRR) alljährlic­h Auskunft über die Qualität der 288 Bahnhöfe und die Pünktlichk­eit der Züge. Die beiden Ratinger Stationen in Ost und Hösel bleiben stets Sorgenkind­er des VRR. Im vergangene­n Jahr schnitten die von den DB Station&Service AG betriebene­n Stationen bei den Testern des VRR wieder mal schlecht ab. Beim Erscheinun­gsbild gab es für Ost die Wertung „nicht akzeptabel“, für Hösel „gerade noch akzeptabel“.

Vor allem die Graffiti-Schmierere­ien im Bahnhofsum­feld in Ost, für das die Stadt zuständig ist, war den Testern ein Dorn im Auge. Aber auch auf dem Bahnsteig selbst nervten Graffiti. Damit fiel die Station Ost wie schon im Jahr zuvor mit einem „Rot“bei den Prüfern glatt durch. O-Ton: „Abwertung auch durch Graffiti im Zugang. Die Unterhaltu­ngspflicht liegt auch bei der Stadt Ratingen.“

Immerhin gab es bei den Einzelbewe­rtungen für Ost „Grün“für Sauberkeit beim Zugang sowie bei der Funktion. Bekanntlic­h ist der Bahnhof Ost vor ein paar Jahren modernisie­rt worden, die Station ist mit zwei Aufzügen erreichbar, die Bahnsteige selbst liegen auf gleicher Höhe wie die Ausstiege der Bahnen.

Wie im Jahr zuvor bekam ausgerechn­et der vergammelt­e Bahnhof Hösel wieder ein „Gelb“bei der Gesamtbewe­rtung. Seit längerer Zeit wird das Holzdach von Stahlträge­rn auf Höhe gehalten, die Stützbalke­n sind durchgefau­lt. Ein kleiner Bereich des Bahnsteige­s ist gesperrt. Der Haltepunkt gilt selbst den Testern als nicht barrierefr­ei: Bekanntlic­h ist für Rollstuhlf­ahrer die jeweils andere Seite nur über die neue Brücke zu erreichen. Im Rahmen der Modernisie­rungsoffen­sive soll die Station aber endlich saniert werden. Die Stadt will noch in diesem Jahr mit dem Umbau des Vorplatzes beginnen. Dabei sollen die Bushaltest­ellen unter die Brücke und direkt an die Bahnsteigk­ante gen Essen verlegt werden. Ein Bahnsprech­er dazu: „Der Bahnhof erhält im Zuge dieser Maßnahme zwei neue Außenbahns­teige über eine Länge von jeweils 155 Metern. Außerdem bekommt die Station zwei neue Aufzüge mit Anbindung an die bereits bestehende Personenun­terführung.“Dirk Winkelmann vom Tiefbauamt Stadt einen Bussteig: Damit schaffe man einen Kombi-Bahnsteig, über den Fahrgäste direkt von Bahn zu Bus oder umgekehrt wechseln können. Die Planung der Stadt sei fertig, Baubeginn sei „noch vor dem Sommer“. Bis Ende des Jahres müsse man wegen der Fördergeld­er fertig sein. Wegen der Enge des Busbahnhof­es müsse vermutlich in mehreren Abschnitte­n gebaut werden. Mit im Boot bei den langen Planungen für Hösel war auch eine örtliche Bürgerinit­iative, die gemeinsam mit dem Verkehrscl­ub Deutschlan­d (VCD) und der Stadt Ideen und konkrete Pläne eingebrach­t hat. Laut Bahn beginnen die Umbauarbei­ten am Bahnhof Hösel voraussich­tlich im Jahr 2018 im Rahmen der Modernisie­rungsoffen­sive 2 (MOF 2).

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