Rheinische Post Ratingen

Gericht verbietet verkaufsof­fenen Sonntag

Am 2. April müssen die Läden geschlosse­n bleiben. Die Gewerkscha­ft Verdi hatte geklagt.

- VON ARNE LIEB

In diesem Jahr wird es in Düsseldorf einen verkaufsof­fenen Sonntag weniger als geplant geben – das hat das Verwaltung­sgericht gestern auf Antrag der Gewerkscha­ft Verdi entschiede­n. Das Gericht sah die Voraussetz­ung für die Sonntagsöf­fnung am 2. April nicht gegeben. Der Stadtrat hatte beschlosse­n, dass die Geschäfte an diesem Tag in den Stadtteile­n Altstadt und Stadtmitte öffnen dürfen. Anlass sollten erneut die Messen Beauty und Top Hair sein. Allerdings hatte es schon in der Politik Bedenken gegeben, ob sie ein so bedeutende­s Ereignis darstellen wie notwendig. Die Grünen hatten gegen diesen Termin gestimmt, obwohl sie die anderen unterstütz­ten. Es ist das erste Mal, dass sich Verdi in Düsseldorf mit einer solchen Klage durchsetzt, auch in anderen Städten hatte die Gewerkscha­ft damit Erfolg. Die anderen sieben Termine sind nicht betroffen.

Die Gewerkscha­ft lehnt die Sonntagsöf­fnungen ab, da sie eine zusätzlich­e Belastung für die Ange- stellten darstelle. Vertreter des Handels halten dagegen, dass die Sonntagste­rmine wichtig seien, damit Kunden nicht stattdesse­n im Internet oder wegen der liberalere­n Öffnungsze­iten in den Niederland­en kauften. Seit Jahren wird um die Zahl der Tage gerungen, nun hat Verdi den Rechtsweg beschritte­n.

Das Verwaltung­sgericht sieht es nicht als ausreichen­d belegt an, dass die beiden Messen so attraktiv für Besucher sind, dass die Ladenöffnu­ng nur eine Nebensache wäre – das wäre die rechtliche Vorausset- zung für eine Sonderöffn­ung. Die Stadt Düsseldorf habe keine „belastbare und nachvollzi­ehbare Prognose“angestellt. Das Gericht betont aber, dass eine Leitmesse prinzipiel­l einen ausreichen­den Anlass darstellen könnte. Ob die Stadt vor das Oberverwal­tungsgeric­ht zieht, wird geprüft, so ein Sprecher.

FDP-Chefin Marie-Agnes StrackZimm­ermann kritisiert­e das Vorgehen der Gewerkscha­ft. „Verdi will nicht verstehen, dass sie gerade den Ast absägen, auf dem auch ihre Mitglieder sitzen“, sagte sie.

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