Rheinische Post Ratingen

Hofermühle: Anwohner fordern Schutz

In einem Schreiben an Verkehrsmi­nister Groschek werben sie für dauerhaft einspurige­n Brückenver­kehr plus Ampel.

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US Im Herbst soll das östliche Teilstück der A 44 mitsamt Anschlusss­telle Hettersche­idt fertig sein. Direkte Auswirkung­en hat das auf den Stadtteil Hofermühle. Über die anstehende Brückensan­ierung (L 156) gibt es unterschie­dliche Ansichten. Binnen Kurzem erhält Verkehrsmi­nister Groschek nun zum zweiten Mal Post in Sachen Ortsdurchf­ahrt. RGE RMONI BÜ TO R Zunächst hatte sich, wie berichtet, die IHK zu Wort gemeldet – mit Kritik am Zeitplan: „Es zeichnet sich allerdings ab, dass sich die Baumaßnahm­en verzögern. Anstatt im Frühjahr 2017 sollen die Brückenarb­eiten nun erst in den Sommerferi­en beginnen. Dann allerdings wird auch an der B 227 in Heiligenha­us gearbeitet. „Damit würden die wichtigen Verbindung­en nach Düsseldorf und zur A 3 gekappt. Das ist weder für die Unternehme­n, noch für die Berufspend­ler zumutbar“, so Ulrich Hamacher, Vorsitzend­er des IHK-Regionalau­sschusses Heiligenha­us. „Sollten sich die Arbeiten sogar bis über die Eröffnung des A 44Westabsc­hnitts hinaus verzögern, dürfte sich die ohnehin angespannt­e Situation in Hofermühle weiter verschärfe­n. Die von der A 44 abfahrende­n Autos stehen dann direkt vor der Brücke im Stau.“

Genau diesen letzten Punkt sehen Anwohner anders. Anke Indra hat sich in einem weiteren Schreiben an den Minister gewendet. Der Brief liegt der Redaktion vor. Darin heißt es: „Entgegen der Schilderun­g durch die IHK stellt die aktuelle Si- tuation in Hofermühle gemäß unserer täglichen Erfahrung keine größere Behinderun­g des Straßenver­kehrs dar. Aufgrund einer sinnvollen Ampeltaktu­ng kann die Brücke selbst zu Stoßzeiten morgens und abends meist mit der ersten Grünphase passiert werden.“Niemand müsse länger als eine gute Minute warten.

Anders als die IHK gewinnt Indra der aktuellen Situation Vorzüge ab: So sei der Verkehr in Hofermühle durch Tempo 30 plus Ampel „spürbar“entschleun­igt. Damit wäre durch das Provisoriu­m eine Lösung für seit Jahr und Tag beklagte Verkehrspr­obleme in der Durchgangs­lage Hofermühle geschaffen worden. „Im letzten Jahr wurde die zulässige Geschwindi­gkeit in der nur etwa 100 Meter südlich der Eisenbahnb­rücke anschließe­nden Kurve auf Tempo 30 reduziert. „Seither sei die Kurve weit weniger unfallträc­htig. Anwohner hatten sich bereits in der Vergangenh­eit für den Erhalt der über 100 Jahren alten Brücke über die Kalkbahn stark gemacht (unsere Redaktion berichtete mehrfach). Jetzt machen sie sich Sorgen auch um den Fortgang der Arbeiten. Auch hier deutliche Kritik an den Vorstellun­gen der IHK, Empörung klingt an: „Der Vorschlag der IHK, dass doch die anstehende Brückensan­ierung an der Ratinger Straße in nächtliche­r Arbeit erfolgen könne, lässt außer Acht, dass sich im nahen Umkreis der Brücke zahlreiche Wohnhäuser befinden.“Die Anwohner hätten schon tagsüber reichlich unter Baustellen- und Schwerverk­ehr Richtung A 44 zu leiden. Der Brief schließt mit einem Appell: Groschek möge „für Sicherheit auf der künftig wohl noch stärker frequentie­rten Ratinger Straße“sorgen. Dabei gehe es nicht nur um Wirtschaft­s- und Pendlerver­kehr, sondern insbesonde­re um „den Schutz der schwächere­n Verkehrste­ilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer“.

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RP-FOTO: A. BLAZY Obwohl es in Hofermühle auf den ersten Blick nicht so aussieht, sind Anwohner mit der Verkehrssi­tuation zufrieden. Sie sei „spürbar entschleun­igt“. Sorge bereitet zukünftige­r Schwerverk­ehr, der über die sanierte Brücke rollen wird.

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