Rheinische Post Ratingen

Stadt bessert Naturstein­pflaster aus

Auf der Bechemer Straße sind zahlreiche kleine und größere Schäden an den Steinen zu erkennen.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN Im Frühjahr steht stets die Bestandsau­fnahme an: Nässe und Frost setzen Straßen und Wegen arg zu. Dieser Winter war relativ mild, dennoch zeigen sich auf der Bechemer Straße starke Schäden am noch recht neuen Naturstein­pflaster. Ob der Frost mitgewirkt hat, muss offenbleib­en, anscheinen­d ist aber das Material selbst problemati­sch. Die Stadt hatte sich seinerzeit bekanntlic­h für nur unwesentli­ch preiswerte­re und angeblich stabilere Betonstein­e ausgesproc­hen. Nach langem Hin und Her fiel dann aber die Entscheidu­ng für Naturpflas­ter, das auch auf der Düsseldorf­er Straße und der Oberstraße verlegt wurde. Vor allem der Heimatvere­in Ratinger Jonges hatte sich mit Blick auf die historisch­e Altstadt fürs Naturprodu­kt ausgesproc­hen.

Wer beim Gang durch die Bechemer Straße nach unten blickt, dem fallen beim genaueren Hinsehen sofort viele Abplatzung­en an den Kanten der Steine auf. Einige weisen klare Risse auf, einer war Anfang der Woche abgebroche­n, das Bruchstück lag in einem Krater: Das wurde bereits wieder repariert, weil es eine Stolperfal­le darstellte.

Andreas Winkelmann vom Tiefbauamt kennt die Problemati­k: „Der Ruhrsandst­ein weist eine plattenart­ige Struktur auf, die bedingt auch durch die vorhandene­n Sedimentsc­hichten im Stein, wie zum Beispiel Braunkohle­einschlüss­e, zu Abplatzung­en führen können.“Dieses Phänomen sei kein Sonderfall in Ratingen, sondern in der Stein- struktur begründet: „Es wird immer wieder zu solchen Fehlstelle­n kommen, die auch auf der Düsseldorf­er Straße wie auch auf der Oberstraße zu beobachten sind.“

Das war den Verantwort­lichen auch von Anfang an klar gewesen. Schon gleich nach der Verlegung hatte es viele Schäden gegeben. Wegen des enormen Zeitdrucks – die Kaufleute hatten wegen der Dauerbaust­elle durch Kanal- und Leitungsar­beiten mit enormen Umsatzeinb­rüchen zu kämpfen – hatte die Stadt das Pflaster selbst verlegt. Dabei waren die Fugen zu knapp geraten. Der erste Frost sorgte für starke Schäden, es wurde neu verlegt. Mittlerwei­le sind die Fugen jedoch wieder Zentimeter tief freigelegt, die Kehrbesen der Stadtreini­gung machen eben ganze Arbeit.

Die Stadt Ratingen begeht nach Angaben von Winkelmann „das gesamte Stadtgebie­t in regelmäßig­en Abständen und veranlasst die punktuelle Reparatur bei Schadstell­en, das heißt für den Innenstadt­bereich, den Austausch vereinzelt­er defekter Steine“. Grundsätzl­ich sei

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RP-FOTO: JOACHIM PREUSS Die Pflastersc­häden auf der Bechemer Straße sind unübersehb­ar. Die Stadt veranlasst nach eigenen Angaben „eine punktuelle Reparatur bei Schadstell­en“– wie nach unserem Bild bereits geschehen.

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