Ice Aliens erzwingen fünftes Finalspiel
Nach dem 3:8-Debakel am Freitag meldet sich der Eishockey-Regionalligist mit 4:1 gegen Hamm zurück und spielt Freitag um den Titel.
RATINGEN Dass Stepan Kuchynka ziemlich gut Eishockey spielen kann, weiß man in Ratingen schon länger. Gestern Abend durften es auch die Hammer Eisbären erleben – und das ziemlich schmerzhaft. Der Stürmer der Ratinger Ice Aliens schnappte sich den Puck, lief ins gegnerische Drittel, ließ dort mit einer Körpertäuschung einen Verteidiger aussteigen, hatte dann die Übersicht, Milan Vanek am langen Pfosten zu bedienen und weil dieser sofort zurückpasste, durfte Kuchynka die Scheibe ins leere Tor schieben.
Den Großteil der 1137 Zuschauer am Sandbach hielt es angesichts dieses wunderschönen Treffers, der alleine schon das Eintrittsgeld wert war, nicht auf den Sitzen – doch für das Geld gab es noch mehr: Denn die Ratinger meldeten sich nach der bösen 3:8-Klatsche am Freitag eindruckvoll zurück, gewannen völlig verdient 4:1 (0:0, 2:0, 2:1) und erkämpften sich damit ein fünftes und entscheidendes Finale um die Regionalliga-Meisterschaft am Freitag (20 Uhr) in Hamm. „Wir waren die klar bessere Mannschaft“, sagte Trainer Alexander Jacobs. „Gerade ab dem zweiten Drittel haben wir uns den Sieg immer mehr verdient.“
So wunderbar der zweite Treffer herausgespielt war, so hart arbeiteten die Außerirdischen in den restlichen 60 Spielminuten für ihren wichtigen Sieg. Nach Pleiten-Pechund-Pannen-Niederlage am Freitag in Hamm, bei der nur noch gefehlt hätte, dass sich die Aliens die Pucks selber ins Tor geschossen hätten, präsentierten sich die Ratinger wie ausgewechselt. Auch wenn die Hammer zunächst die besseren Chancen hatten, jedoch bei zwei guten Kontern scheiterten. Auf der anderen Seite vergab Kapitän Dennis Fischbuch eine gute Chance, wodurch das erste Drittel torlos endete.
Der erste Aliens-Treffer war das Resultat harter Arbeit. Die BrazdaZwillinge Tobias und Tim arbeiteten den Puck mit viel Einsatz vor das Hammer Tor, im dritten Versuch brachte Benjamin Hanke die Scheibe im Tor unter. Das Trio zeigte eine tolle Leistung – wie auch die erste Reihe um Kuchynka, Vanek und Fischbuch.
Tatsächlich war bemerkbar, dass an dem Satz von Torhüter Christoph Oster, der meinte „Wir entscheiden, ob wir ein Spiel gewinnen oder verlieren“, durchaus etwas dran war: Obwohl beide Teams hochmotiviert spielten, waren die Ratinger an diesem Abend schlichtweg die bessere von zwei Mannschaften. Anders als noch am Freitag, als die Gäste den Eisbären durch ihre unglaubliche Fehlerquote den Sieg quasi auf dem Silbertablett anreichten.
In Spiel vier indes war der Erfolg spätestens nach dem dritten Treffer gesichert: Benjamin Hanke setzte sich über die rechte Seite gegen mehrere Abwehrspieler durch und brachte den Puck stilvoll per Rück- hand im Tor unter. Es war die Krönung seines starken Auftritts an diesem Abend. Das Tor von Milan Vanek, der einen Schuss von Dominik Scharfenort zum 4:0 in doppelter Überzahl abfälschte, rundete die starke Aliens-Leistung ab. Daran änderte auch die Strafzeiten-Flut gegen Spielende sowie der Ehrentreffer der Gäste in doppelter Überzahl nichts mehr.
Weil nun beide Teams in der Serie „best of five“je zwei Siege auf dem Konto haben, wird es am Freitag ein letztes Finalspiel zwischen den beiden besten Mannschaften der Saison geben. Da die Ratinger in diesen Play-offs tatsächlich immer dann ihre besten Leistungen boten, wenn sie mit dem Rücken zur Wand standen, lässt das für das Entscheidungsspiel doch ziemlich hoffen. Sonderbusse Die Ice Aliens wollen so viele Anhänger wie möglich mit nach Hamm nehmen: Jeder, der bis heute Abend einen Platz im Bus nach Hamm bei „SupCom“oder Sport Lerschmacher bucht, zahlt nur fünf Euro für die Fahrt.