Rheinische Post Ratingen

Ice Aliens erzwingen fünftes Finalspiel

Nach dem 3:8-Debakel am Freitag meldet sich der Eishockey-Regionalli­gist mit 4:1 gegen Hamm zurück und spielt Freitag um den Titel.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Dass Stepan Kuchynka ziemlich gut Eishockey spielen kann, weiß man in Ratingen schon länger. Gestern Abend durften es auch die Hammer Eisbären erleben – und das ziemlich schmerzhaf­t. Der Stürmer der Ratinger Ice Aliens schnappte sich den Puck, lief ins gegnerisch­e Drittel, ließ dort mit einer Körpertäus­chung einen Verteidige­r aussteigen, hatte dann die Übersicht, Milan Vanek am langen Pfosten zu bedienen und weil dieser sofort zurückpass­te, durfte Kuchynka die Scheibe ins leere Tor schieben.

Den Großteil der 1137 Zuschauer am Sandbach hielt es angesichts dieses wunderschö­nen Treffers, der alleine schon das Eintrittsg­eld wert war, nicht auf den Sitzen – doch für das Geld gab es noch mehr: Denn die Ratinger meldeten sich nach der bösen 3:8-Klatsche am Freitag eindruckvo­ll zurück, gewannen völlig verdient 4:1 (0:0, 2:0, 2:1) und erkämpften sich damit ein fünftes und entscheide­ndes Finale um die Regionalli­ga-Meistersch­aft am Freitag (20 Uhr) in Hamm. „Wir waren die klar bessere Mannschaft“, sagte Trainer Alexander Jacobs. „Gerade ab dem zweiten Drittel haben wir uns den Sieg immer mehr verdient.“

So wunderbar der zweite Treffer herausgesp­ielt war, so hart arbeiteten die Außerirdis­chen in den restlichen 60 Spielminut­en für ihren wichtigen Sieg. Nach Pleiten-Pechund-Pannen-Niederlage am Freitag in Hamm, bei der nur noch gefehlt hätte, dass sich die Aliens die Pucks selber ins Tor geschossen hätten, präsentier­ten sich die Ratinger wie ausgewechs­elt. Auch wenn die Hammer zunächst die besseren Chancen hatten, jedoch bei zwei guten Kontern scheiterte­n. Auf der anderen Seite vergab Kapitän Dennis Fischbuch eine gute Chance, wodurch das erste Drittel torlos endete.

Der erste Aliens-Treffer war das Resultat harter Arbeit. Die BrazdaZwil­linge Tobias und Tim arbeiteten den Puck mit viel Einsatz vor das Hammer Tor, im dritten Versuch brachte Benjamin Hanke die Scheibe im Tor unter. Das Trio zeigte eine tolle Leistung – wie auch die erste Reihe um Kuchynka, Vanek und Fischbuch.

Tatsächlic­h war bemerkbar, dass an dem Satz von Torhüter Christoph Oster, der meinte „Wir entscheide­n, ob wir ein Spiel gewinnen oder verlieren“, durchaus etwas dran war: Obwohl beide Teams hochmotivi­ert spielten, waren die Ratinger an diesem Abend schlichtwe­g die bessere von zwei Mannschaft­en. Anders als noch am Freitag, als die Gäste den Eisbären durch ihre unglaublic­he Fehlerquot­e den Sieg quasi auf dem Silbertabl­ett anreichten.

In Spiel vier indes war der Erfolg spätestens nach dem dritten Treffer gesichert: Benjamin Hanke setzte sich über die rechte Seite gegen mehrere Abwehrspie­ler durch und brachte den Puck stilvoll per Rück- hand im Tor unter. Es war die Krönung seines starken Auftritts an diesem Abend. Das Tor von Milan Vanek, der einen Schuss von Dominik Scharfenor­t zum 4:0 in doppelter Überzahl abfälschte, rundete die starke Aliens-Leistung ab. Daran änderte auch die Strafzeite­n-Flut gegen Spielende sowie der Ehrentreff­er der Gäste in doppelter Überzahl nichts mehr.

Weil nun beide Teams in der Serie „best of five“je zwei Siege auf dem Konto haben, wird es am Freitag ein letztes Finalspiel zwischen den beiden besten Mannschaft­en der Saison geben. Da die Ratinger in diesen Play-offs tatsächlic­h immer dann ihre besten Leistungen boten, wenn sie mit dem Rücken zur Wand standen, lässt das für das Entscheidu­ngsspiel doch ziemlich hoffen. Sonderbuss­e Die Ice Aliens wollen so viele Anhänger wie möglich mit nach Hamm nehmen: Jeder, der bis heute Abend einen Platz im Bus nach Hamm bei „SupCom“oder Sport Lerschmach­er bucht, zahlt nur fünf Euro für die Fahrt.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Zwei der besten Spieler des Abends: Stepan Kuchynka (l.) und Dennis Fischbuch.

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