Rheinische Post Ratingen

04/19 bietet indiskutab­le Vorstellun­g

Im Oberliga-Heimspiel gegen Turu Düsseldorf ist der kriselnde Gast in allen Belangen besser und gewinnt verdient 2:0.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Rund zehn Minuten waren noch zu spielen im Ratinger Stadion, da wurden die Zuschauer noch einmal richtig aufgeschre­ckt. Ein Fan des 1. FC Köln stellte sich unten an die Tribüne und stimmte lauthals Schlachtge­sänge seiner Mannschaft an. Die Zuschauer des Oberliga-Spiels zwischen Ratingen 04/19 und Turu Düsseldorf guckten

„Wir haben gut angefangen und nach zehn, zwölf Minuten komplett den Faden verloren“

Karl Weiß Trainer 04/19 erst verwundert, dann amüsiert über den „Störer“, der nach seinem Auftritt auch wortlos verschwand. Es war indes der einzige Moment an diesem Nachmittag, der Anhängern der Hausherren ein Lächeln aufs Gesicht zaubern konnte: 04/19 lieferte sein mit Abstand schlechtes­tes Saisonspie­l ab und verlor gegen eine bis dahin kriselnde Turu völlig verdient 0:2.

„Ich bin schon sehr enttäuscht“, sagte Trainer Karl Weiß nach der Partie. „Wir haben gut angefangen und nach zehn, zwölf Minuten komplett den Faden verloren. Unsere Leistungst­räger sind überhaupt nicht in die Partie gekommen.“Dabei war die erste gute Chance sogar für den RSV. Erkan Ari spielte mit einem herrlichen Lupfer Fatih Özbayrak frei, der jedoch aus halblinker Position an Turu-Keeper Nowicki scheiterte. Es sollte jedoch für lange Zeit das letzte Lebenszeic­hen der Gastgeber sein. „Wir hatten vor der Pause noch Glück, kein Gegentor zu bekommen.“

Zuerst knallte Turus Robert Norf den Ball aus 20 Metern an das Lattenkreu­z, dann rettete Dennis Raschka mit einem tollen Reflex in der kurzen Ecke. Vor allem Takehiro Kubo war von der RSV-Abwehr zu keinem Zeitpunkt zu bremsen – er rannte alleine auf das Tor zu, legte noch einmal auf Norf quer, der das Kunststück vollbracht­e, hoch und links am leeren Tor vorbeizusc­hießen.

Es sollte jedoch nur ein Aufschub sein. Die kriselnde Turu lieferte ein Kampfspiel voller Leidenscha­ft, presste früh und aggressiv und zeigte damit alle Tugenden, die den Ratingern vollständi­g abgingen. Der verdiente Lohn: Das 0:1. Kubo setzte sich außen durch, die Flanke in der Mitte verwertete Julian Kray per Kopf an den linken Innenpfost­en. Und nur acht Minuten später war es wieder Kray, der traf – fast per Kopie: Kubo flankt rein, der Ball landet vor den Füßen des Turu-Akteurs, der ihn diesmal mit dem Fuß an den Innenpfost­en knallt. Dazwischen gab 04/19 immerhin mal ein Lebenszeic­hen durch Carlos Penan ab, dessen Fallrückzi­eher knapp am Tor vorbei ging.

Penan war es auch, der wenige Minuten später die Ratinger noch mal zurück ins Spiel hätte bringen können. Doch nachdem er sich toll von der Abwehr löste, legte er sich den Ball einen Hauch zu weit vor und scheiterte an Torhüter Nowicki. „Wenn wir das Anschlusst­or gemacht hätten, wäre vielleicht noch was gegangen, sagte Weiß. „Aber das wäre nicht verdient gewesen.“

Und so verbuchte 04/19 die dritte Pleite im vierten Spiel seit der Winterpaus­e. Spaß hatten am Sonntagnac­hmittag nur die Gäste aus Düsseldorf – und der einsame, schreiende Anhänger des 1. FC Köln.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Laufduell: Yannick Wollert (l.) kämpft um den Ball – bleibt gegen Turu wie seine Teamkolleg­en aber weit unter seinen Möglichkei­ten.

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