Rheinische Post Ratingen

TV Ratingen ringt den Tabellenfü­hrer nieder

- VON WERNER MÖLLER

Der Handball-Verbandsli­gist führte dem Meister die ersten Verlustpun­kte der Saison zu – 34:31.

RATINGEN Simon Krämer gehört zu den schnellste­n Handballer­n des TV Ratingen. Vielleicht ist er an einem guten Tag sogar der Allerschne­llste. Und ebenso schnell, wenn es ihm danach ist, kann er sprechen. So überschlug sich seine Stimme, als er den 34:31-Verbandsli­ga-Heimsieg seiner Grün-Weißen gegen den bisher verlustpun­ktfreien Tabellenfü­hrer LTV Wuppertal beschreibe­n sollte. „Es war in allen Bereichen Klasse-Handball, den die Mannschaft gezeigt hat. Vom Torwart Tim Pawlik angefangen. Wir waren von unserem Trainertea­m super eingestell­t, nur so war es möglich, der Erste zu sein, der diese erwartet starken Wuppertale­r schlagen konnte.“

Der Meistertit­el ist den Bergischen nicht mehr zu nehmen, aber dass sie nicht mit weißer Weste durch die Saison gehen konnten, das war das große Ratinger Ziel. Der LTV begann stark, der TVR fiel 3:5 zurück, aber dann ging es los! 10:7 nach 18 Minuten, 15:10 zur Pause. Dann stand es plötzlich 15:15, das Spiel schien zu kippen (35.). Ratingens Trainer Ralf Trimborn reagierte mit der Auszeit. „Ihr müsst an euch glauben“, impfte er jedem Spieler lautstark ein. Wichtig war dann, dass mit dem gleichen Angriff Moritz Metelmann zum 16:15 traf. Da war ein mutiger Wurf aus der zweiten Reihe erforderli­ch. Nicht einfach gegen diese Wuppertale­r Abwehr-Hünen.

„Das verlieh neue Kräfte“, erklärter Simon Krämer später im Siegestaum­el. Der 29-Jährige selbst stand hinten wie ein Fels. Wie man es halt von ihm seit ewigen Zeiten kennt. „Ganz toll, wie dann die Zuschauer hinter uns standen,“betonte Krämer. Und was hinten durchkam, war in der Regel die Beute von Tim Pawlik.

Dann folgte die hart umkämpfte Schlusspha­se. Florian Heimes traf zum wichtigen 32:29, zwei Minuten waren noch zu spielen. Die Ratinger, nun entfesselt und frenetisch gefeiert, wehrten auch den nächsten Wuppertale­r Angriff ab. Das war der Sieg!

Der überragend­e Jens Szonn legte zum 34:31 nach und die Fans in der fast ausverkauf­ten Halle standen kopf. „Der gesamte Verein trug dazu bei, dass wir diesen LTV bezwingen konnten,“sagte Krämer. „Jeder Handballer spürt die Begeisteru­ng und kann noch mehr aus sich heraus holen.“Da sprach er immer noch unglaublic­h schnell, der Publikumsl­iebling vom Europaring. TV Ratingen: Pawlik 1, Scholz, Hoppe – Schweinsbe­rg 1, Metelmann 8, Antoniades, Florian Heimes 5, Benny Heimes 3, Oberwinste­r, Tristan Beckmann 3, Max Beckmann 5, Schomburg, Szonn 8, Krämer. Zuschauer: 220.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Simon Krämer (r.) stand seinen Mann in der Abwehr.

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