Rheinische Post Ratingen

Finderin gibt 500 Euro am Postbank-Schalter zurück

Aus einem Geldautoma­ten an der Poststraße fielen Geldschein­e – vom Eigentümer gab es weit und breit keine Spur.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Die Geschichte liegt schon ein paar Monate zurück. Genauso lange hat dieses ungewöhnli­che Ereignis die Postbank beschäftig­t. Doch der Reihe nach: Eine RPLeserin, die namentlich nicht genannt werden möchte, betrat am 8. Oktober des vergangene­n Jahres das Postbank-Finanzcent­er an der Poststraße. Plötzlich bemerkte die Ratingerin, dass aus einem Automaten zahlreiche 50-Euro-Scheine fielen. „Und es wurden immer mehr“, erzählte die Frau im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch vom Kun- den, der das Geld abheben wollte, gab es weit und breit keine Spur.

Letztlich hatten sich 500 Euro angesammel­t. Mit dem Geld ging die ehrliche Finderin zum Schalter und erzählte, dass der Geldautoma­t gepiept habe. Die Kundin wurde offenbar barsch zurückgewi­esen, man sagte ihr, dass es besser gewesen wäre, das Geld stecken zu lassen, weil es nach rund 30 Sekunden wieder eingezogen wird.

Der Ratingerin kam das Ganze komisch vor. „Ich bin davon ausgegange­n, dass durch sofortige Automatenp­rüfung und Kameras festgestel­lt werden kann, welches Konto belastet wurde. Mehrmalige Nachfragen wurden rüde abgewiesen.“Sie habe schließlic­h ihre Anwältin eingeschal­tet mit der Bitte, der Sache auf den Grund zu gehen.

Postbank-Sprecher Ralf Palm bestätigte auf RP-Anfrage den Fall vom 8. Oktober des vergangene­n Jahres. Da der Kunde das Geld nicht entnommen habe, ertönte nach etwa 30 Sekunden das Warnsignal. Die Ratingerin habe sich vorbildlic­h verhalten, denn sie ermöglicht­e dem Kunden die „Chance auf Rückerhalt seines Verlustes“. Palm sagte: „Den Eigentümer konnten wir anhand der Transaktio­nen des Auto- maten ermitteln und eine Zahlung des gefundenen Betrages über die Fremdbank an den Eigentümer anweisen.“Dieser Kunde habe sich bisher allerdings nicht gemeldet.

In Einzelfäll­en kommt es vor, dass Personen vergessen, ihr Geld aus dem Ausgabesch­acht des Automaten mitzunehme­n. So war es wohl auch in diesem Fall. Palm betont: „In der Regel melden sich die betroffene­n Kunden innerhalb kürzester Zeit bei der Postbank, dies war hier nicht der Fall.“

Die Postbank hat sich inzwischen bei der Frau für ihr vorbildlic­hes Verhalten bedankt.

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RP-FOTO: N. KLEEBERG Aus diesem Automaten an der Poststraße kam das Geld.

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