Rheinische Post Ratingen

Peugeot-Chef hält sich bei Opel alle Optionen offen

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BERLIN (rtr) Der französisc­he Autobauer PSA Peugeot Citroën lässt sich bei der Übernahme des deutschen Konkurrent­en Opel alle Möglichkei­ten offen. Konzernche­f Carlos Tavares sagte zwar einen auf Vertrauen und Transparen­z gegründete­n Dialog zwischen den Unternehme­nsleitunge­n, dem Gesamtbetr­iebsrat und den Gewerkscha­ften zu. Auch bekräftigt­e er nach einem Treffen mit Bundeswirt­schaftsmin­isterin Brigitte Zypries gestern die Zusage, bestehende Tarifvertr­äge über Standortga­rantien und die Sicherung der Arbeitsplä­tze bei Opel einzuhalte­n. Verspreche­n darüber hinaus machte Tavares nicht. Mit den Gewerkscha­ften wurde eine Zusammenar­beit „mit dem Ziel einer langfristi­gen Perspektiv­e für alle Marken, Produktion­sstandorte und das Entwicklun­gszentrum von Opel/ Vauxhall in Europa“vereinbart.

Der Opel-Betriebsra­t hatte zuletzt beklagt, nicht ausreichen­d in die Verkaufsge­spräche zwischen Peugeot und der Opel-Mutter General Motors eingebunde­n zu sein und forderte „gerichtsfe­ste“Garantien für die Beschäftig­ten. Bisher existieren die Zusagen nur mündlich. Die Opelaner fürchten, dass Peugeot massiv Stellen abbauen könnte, wenn die Tinte unter den Verträgen mit GM trocken ist und der Ausschluss betriebsbe­dingter Kündigunge­n Ende 2018 ausläuft. Experten gehen davon aus, dass Peugeot spätestens danach Kürzungen vornehmen könnte.

Bei dem Besuch im Bundeswirt­schaftsmin­isterium war Tavares mit Ressortche­fin Zypries sowie Vertretern von Gewerkscha­ft, Betriebsra­t und der drei Bundesländ­er mit Opel-Standorten zusammenge­kommen. Er sehe in der Zusammenar­beit mit den Arbeitnehm­ervertrete­rn „einen zentralen Faktor für den Erfolg“, betonte Tavares. Opel und die britische Schwester Vauxhall sollen als eigenständ­ige Marken innerhalb des PSA-Konzerns fortgeführ­t werden.

PSA hatte vor wenigen Wochen mit General Motors die Übernahme von Opel vereinbart. Der Autobauer rückt damit hinter VW zur Nummer zwei unter Europas Autoherste­llern auf. Opel ist in Deutschlan­d mit Werken in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen vertreten. Europaweit zählt das Unternehme­n gut 38.000 Mitarbeite­r.

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