Rheinische Post Ratingen

„Caveman“wird dreimal in Düsseldorf gespielt

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Wir sind sehr lustig und ironisch. Wir versuchen die glückhafte­n Momente des Lebens freudvoll zu genießen, und wenn es dann manchmal etwas blasser oder schwierige­r wird, dann versuchen wir das humorig zu schultern.

Hätten Sie sich früher vorstellen können, auf dem Land zu leben?

SCHWEINS Ja, tatsächlic­h. Das hat wohl immer in mir gewohnt. Ich bin ja in einer Kleinstadt groß geworden, die letzte Häuserreih­e vor dem Bahndamm, mit Kühen und Pferden. Damals hatte ich den Odenwald vor Augen, heute das Tramuntana-Gebirge. Neubaugebi­ete sind jedenfalls nicht meins!

Aber Sie sind ja auch noch häufig in Berlin.

SCHWEINS Mein Kern ist gespalten. Ich habe die Kernfusion schon hinter mir. Wenn ich in der Stadt bin, sehne ich mich nach dem Land, und wenn ich auf dem Land bin, kann ich es nicht abwarten, wieder in die Großstadt zu kommen.

Zur Zeit von Gerhard Schröder waren Sie im Wahlkampf für die SPD aktiv. Beobachten Sie momentan die politische Lage in Deutschlan­d?

SCHWEINS Als Weltbürger­in schaue ich von außen darauf, und ich sehe die Lage sehr kritisch. Solange sich Parteien in der heutigen Zeit, wo der Nationalis­mus aufflammt und wir am besten wissen sollten, was daraus entstehen kann, auf Scharmütze­l einlassen und Machtpolit­ik betreiben, finde ich es schwer, sie ernst zu nehmen. Gerade jetzt muss man sich um das Wesentlich­e kümmern, aber darüber spricht niemand.

Was kommt Ihnen zu kurz?

Termine „Caveman“ist mit Holger Dexne in der Hauptrolle von Freitag, 7., bis Sonntag, 9. April, im Capitol-Theater zu sehen. Die Aufführung­en beginnen um 19.30 Uhr. www.capitol-theater.de SCHWEINS Der Humanismus. Wir lassen uns auf unterste Ebenen der Kommunikat­ion ein.

Werden Sie in Deutschlan­d wählen?

SCHWEINS Grundsätzl­ich bin ich glücklich über die Distanz, aber ich gehe selbstvers­tändlich wählen.

Mir ist von Ihnen immer das Zitat in Erinnerung geblieben „Die rothaarige Sexbombe war schon besetzt“. Stehen Sie da nach wie vor zu?

SCHWEINS Dafür war und bin ich noch immer zu dünn. Heute ist es kaum noch vorstellba­r, aber damals gab es bis auf eine rothaarige ZDFFernseh­ansagerin und Marion Kracht als junge, durchstart­ende Schauspiel­erin keine Rothaarige­n im Showbusine­ss. Insofern bin ich meinen Alleinstel­lungsmerkm­alen, meiner Haarfarbe und meinem Nachnamen, sehr dankbar.

Gehen Sie als Rothaarige generell anders durchs Leben?

SCHWEINS Inzwischen bin ich nicht mehr leuchtend rot. Sondern dem Alter entspreche­nd etwas blasser geworden. Ich erblonde zusehends auf Mallorca. LESLIE BROOK FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

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