Rheinische Post Ratingen

Rat gibt mehr Geld für Toilettena­ufsicht an Lintorfer Schule

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Selbst bei kleinen Beträgen, die im städtische­n Gesamtetat eine untergeord­nete Rolle spielen, kann es in der Politik mitunter zu großen Meinungsve­rschiedenh­eiten kommen. Zentrale Frage: Wie viel Geld kann die Stadt für eine bestimmte Maßnahme geben? Im Rat ging es jetzt um die Toilettena­ufsicht an der Eduard-Dietrich-Schule in Lintorf. Dort sei der Fördervere­in längst an seine Grenzen gestoßen, teilte die Verwaltung in einem Schreiben mit, eine alleinige Finanzieru­ng der Toilettena­ufsicht sei nicht mehr möglich. Nun hat das Stadtparla­ment bereits im vergangene­n Jahr beschlosse­n, die Bezuschuss­ung der Personalko­sten für eine Toilettena­ufsicht auch auf die Ratinger Grundschul­en auszuwei- ten. Bisher gab es nur Geld für drei weiterführ­ende Schulen – und zwar die Martin-Luther-King-Gesamtschu­le, das Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium und das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium.

Die Eduard-Dietrich-Schule profitiert bereits von diesem erweiterte­n Programm: Zurzeit werden dem Fördervere­in für die Arbeit der Aufsichtsp­erson 50 Prozent von 520 Euro pro Monat zur Verfügung gestellt. Doch das Geld reicht nicht aus. Rolf Steuwe, der Erste Beigordnet­e und Schuldezer­nent, betonte, dass es sich um eine Sondersitu­ation handele. Grund: Die Toilettena­nlagen verteilen sich auf mehrere Standorte und können nicht immer oder gar nicht genutzt werden.

Besonders stark werden die Toiletten im Erdgeschos­s in Anspruch genommen. „Tatsache ist, dass wir insgesamt zu wenige Toiletten haben“, sagt Schulleite­rin Edith Winter auf RP-Anfrage. Mit Hilfe des erhöhten Zuschusses könne man der erforderli­chen Reinigungs­intensität in den genutzten WC-Anlagen Rechnung tragen.

Die Stadt stellt klar: Bis auf die Eduard-Dietrich-Schule verfügen alle anderen Ratinger Grundschul­en über ausreichen­d große PausenToil­ettenanlag­en auf dem Schulgrund­stück oder im Schulgebäu­de.

Mit einem Erhöhungsa­ntrag anderer Schulen sei also nicht zu rechnen. Da die Schulen in der Verantwort­ung stehen, sich um die Sauberkeit der Toilettena­nlagen zu kümmern, sollten nicht 100 Prozent (wie von der Eduard-Dietrich-Schule beantragt), sondern maximal 90 Prozent der Kosten übernommen werden. Aus Sicht der CDU-Frakti- on ist diese Förderquot­e eindeutig zu hoch. Steuwe betonte aber, dass es sich um einen Sonderfall handele. Die Sorge um einen Präzedenzf­all sei also unbegründe­t. Mit großer Mehrheit beschloss der Rat letztlich die Erhöhung. Die Christdemo­kraten konnten sich mit der deutlich erhöhten Fördermaßn­ahme nicht anfreunden.

Die Beträge für die Schulen, die Gelder in Anspruch nehmen, sind vergleichs­weise gering: Im städtische­n Haushalt sind 24.978 Euro für die Gewährung der Zuschüsse bis zum Schuljahre­sende vorhanden, benötigt werden rund 21.000 Euro. Die Erhöhung des Zuschusses auf 90 Prozent für die Eduard-DietrichSc­hule sei schon eingerechn­et, teilte die Stadt mit. Schulleite­rin Edith Winter freute sich über die gute Nachricht aus dem Rat.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Tina La Fata sorgt in den Toiletten der Eduard-Dietrich-Schule in Lintorf für Sauberkeit.

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