Rheinische Post Ratingen

So veredelt ihr einen Eisennagel

Ein blitzblank­er Nagel aus Eisen wechselt die Farbe, wenn er in Zitronensa­ft liegt. Warum, das erklärt die Evonik Kinderuni mit einem Experiment – nicht nur für die kleinen Forscher in den 861 Kitas und Schulen, die bei der Aktion mitmachen.

- VON VERENA BRETZ

Kruschel findet in Professor Protos Labor eine Schere. „Die glänzt aber toll“, ruft das Zeitungsmo­nster. „Klar, die Oberfläche der Schere wurde ja auch extra behandelt, damit sie nicht rostet“, erklärt der Professor. „Man kann auch sagen: Sie wurde veredelt. Diese Oberfläche­nveredelun­g heißt übrigens Galvanisie­rung. Ich kenne ein Experiment. Damit können wir selbst ein Metall veredeln.“

Los geht’s: Zuerst muss Kruschel einen Eisennagel gründlich reinigen. Am besten klappt das mit einem Küchenpapi­er. In der Zwischenze­it schneidet Professor Proto eine Zitrone in zwei Hälften, presst den Saft aus und schüttet ihn auf die Untertasse. Dann legt Kruschel den Nagel in den Zitronensa­ft. Der Chemiker legt daneben eine benutzte, dunkle Fünf-Cent-Münze. „Die beiden Gegenständ­e sollen sich aber nicht berühren“, erklärt er.

Schon nach wenigen Minuten sieht Kruschel, dass die Kupfermünz­e glänzt und wieder aussieht wie neu. Nach etwa einer Stunde schaut er wieder nach. Der Nagel glänzt jetzt nicht mehr. Aber um wirklich eine Veränderun­g feststelle­n zu können, muss Kruschel 24 Stunden warten. Doch dann kann er gut erkennen: Auf dem Nagel hat sich ein rötlicher Überzug gebildet. „Der haftet ziemlich fest am Nagel und lässt sich nicht abkratzen“, sagt Kruschel. „Du hast den Eisennagel mit einem edleren Metall, nämlich mit Kupfer, überzogen“, sagt Proto. Das muss er dem Zeitungsmo­nster genauer erklären. „Die Centstücke haben einen Mantel aus Kupfer. Wenn sie lange an der Luft sind, werden sie allerdings dunkel“, sagt der Professor. „Das liegt daran, dass Kupfer sich mit Sauerstoff verbindet. Sauerstoff sind kleine Teilchen in der Luft, die wir atmen. Der Sau- erstoff und das Kupfer heiraten sozusagen und befinden sich dann zu vielen tausend Paaren auf der Münze. Mit Zitronensa­ft oder Essig kannst du die Paare wieder trennen.“Dann gehen sie einzeln von der Münze weg und ziehen woanders hin. Das Kupfer geht zum Eisennagel und bleibt dort kleben. Dafür, dass das Kupfer zu ihm kommt, muss der Eisennagel aber seinen Preis zahlen: Ein Teil seines Eisens löst sich auf und geht. Kruschel überlegt und fragt: „Wie viele Paare trennen sich, und wie viel Kupfer geht zum Eisennagel?“Der Professor antwortet: „Das geht so lange, bis der Eisennagel ganz mit einer glänzenden Kupferschi­cht bedeckt ist. Diesen Vorgang nennen Experten Galvanisie­ren. Mit dieser Methode verschöner­t oder schützt man zum Beispiel Wasserhähn­e, Besteck oder Modeschmuc­k.

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GRAFIK: MÜLLER So machst du das Experiment nach: Reinige einen Eisennagel, presse eine Zitrone aus. Schütte den Saft in eine Untertasse und lege den Nagel und eine dunkle Fünf-Cent-Münze hinein. Die beiden Gegenständ­e dürfen sich nicht berühren. Schau nach einigen...
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