Mittlerweile arbeiten rund 35 Mitarbeiter hinter den historischen Backsteinmauern
Schon jetzt wird es allmählich eng in den Büros von Pinsent Masons im Wilhelm-MarxHaus an der Heinrich-HeineAllee. Im vergangenen Juni bezog dort die ursprünglich britische Wirtschaftskanzlei mit ihrer zweiten deutschen Niederlassung ihr Quartier. Mittlerweile arbeiten rund 35 Mitarbeiter hinter den historischen Backsteinmauern, davon mehr als 20 Rechtsanwälte. „Wir haben uns weiteres Wachstum auf die Fahnen geschrieben“, sagt Dr. Thorsten Volz. Der Partner und NiederlassungsChef kam vor einem Jahr von KMPG Law und startete mit drei Partnern und einem Team von acht Anwälten. „Über die nächsten Jahre wollen wir auf 60 bis 80 Rechtsanwälte wachsen und unser Düsseldorfer Büro zu einer starken Einheit ausbauen.“Dieses rasante Wachstum bietet laut Volz vor allem jungen Anwälten die besten Aufstiegschancen: „Innerhalb von nur einem Jahr ist der erste aus unserem jungen Team bereits zum Legal Director, vergleichbar einem Junior Partner in anderen Kanzleien, ernannt worden.“
Mit der Eröffnung des Düsseldorfer Büros hatte die britische Großkanzlei den Plan, ihre ausgezeichnete Sektor-Ex- pertise auf Deutschland auszuweiten und bereits bestehende Energie-Mandanten wie Eon auch in Deutschland zu beraten. Pinsent Masons zählt in Großbritannien beispielsweise zu den Stammberatern von Eon. Das Kalkül ging auf.
Während das Münchner Team auf High-Tech-Themen spezialisiert ist, fokussieren sich die Düsseldorfer auf die Beratung von komplexen Kraftwerksprojekten, erneuerbaren Energien und Netzinfrastrukturprojekten. Sie haben Expertise in allen relevanten Rechtsgebieten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, gleich, ob es um die konventionelle Erzeugung von Strom, Wärme oder Kälte geht, um erneuerbare Energien, Handel und Vertrieb, Emissionshandel oder um Transport und Verteilung. Auch bei der innovativen Infrastruktur und der Entwicklung von Vermarktungskon- zepten für Mobilitätskonzepte wie Elektromobilität oder Wasserstoff ist das Team um Volz oft die erste Wahl.
Vom Start weg beraten die Anwälte bereits zahlreiche Stadtwerke, große Energieversorger und energieintensive Unternehmen. Unter anderem haben sie die Hagener Enervie-Gruppe beim Verkauf eines Windparks beraten. Auch eine Gemeinde griff bei der Ausschreibung und Neuvergabe mehrerer Konzessionen im Bereich Strom-, Gas- und Wassernetz auf das Team zurück.
Die Verbindung von Juristerei mit Energie lässt sich auch an den Bürowänden im MarxHaus erkennen. Aus der Privatsammlung von Volz, der sich für noch nicht allseits bekannte Künstler begeistert, und der befreundeten Essener Galerie kunst-raum schulte-goltz + noelte stammen die Werke. Im Flur hängt beispielsweise eine Justizia des Münchner Künstlers Martin Herler neben einem Strommasten mit Kabelgewirr von Frank Bernemann. „Kunst inspiriert, stellt neue Zusammenhänge her – genau das brauchen wir Anwälte auch“, erklärt Thorsten Volz, der gerne und mit Begeisterung über die Kunstwerke dis- kutiert. „Außerdem sind so vielschichtige, kontroverse und provozierende Werke ein idealer Einstieg für Mandantengespräche, die schon beim Betreten des Konferenzbereichs erkennen, dass wir Fälle nicht nur mit Fachwissen sondern auch mit Kreativität lösen.“
Die Ursprünge von Pinsent Masons gehen bis ins Jahr 1769 zurück. Die heutige Kanzlei ist aus Fusionen der britischen Kanzleien Masons, Pinsent und McGrigors entstanden. Die Kanzlei fokussiert sich auf die Sektoren Technologie einschließlich Life Science, Energie, Infrastruktur, Immobilien und den Finanzsektor. Weltweit arbeiten für die Groß-
Historisch: Die Ursprünge von Pinsent Masons gehen bis ins Jahr 1769 zurück
kanzlei inzwischen mehr als 1700 Rechtsanwälte, davon gut 450 Partner an 23 Standorten. Das jüngste Büro wurde im südafrikanischen Johannesburg eröffnet – dort liegt der Schwerpunkt auf der juristischen Begleitung großer Infrastrukturprojekte. Doch auch – historisch bedingt durch den Commonwealth – auf den Falklandinseln gibt es ein Büro. Aufgrund der rasanten Ausweitung der Standorte hat der weltweite Umsatz von Pinsent Masons in den vergangenen fünf Jahren um rund 70 Prozent zugelegt. Inzwischen taucht die Großkanzlei im Ranking der „Legal Business’s Global 100“auf.