Rheinische Post Ratingen

Schüler entdecken die Macht der Mode

Im Film dokumentie­ren 20 Martin-Luther-King-Schüler, was sie mit Trends verbindet. Es wurde auch selbst genäht.

- VON VALESKA VON DOLEGA

RATINGEN WEST Als „spannendes Erlebnis, nicht gerade wenig anstrengen­d, dafür aber cool“resümieren Janine, Annalena, Dilara, Silan (alle 15) und Melanie (16) das vergangene halbe Jahr. Anstelle regulär im Kunstunter­richt an der Martin-Luther-King-Schule zu sitzen, widmeten sich die Schülerinn­en zusammen mit weiteren 15 Mitschüler­n unter der Leitung ihrer Lehrerin Karin Hanke der Macht der Mode. Inspiriert durch die gleichnami­ge Ausstellun­g im LVR-Industriem­useum machten sie sich Gedanken über Bekleidung und ihren Bedeutungs­wandel im Verlauf der Zeit.

„Für uns war der Aspekt des Recyclings als Beitrag zum Umweltschu­tz wichtig“, gaben Janine und Co. einen Aspekt ihrer Arbeit an. Aus ausrangier­ten Dingen wie Zeitungen, Kordeln, Plastiktüt­en, Luftpolste­r- und Aluminiumf­olie versuchten sie, neue Garderobe zu schneidern. „Das war echt schwer“, bilanziert Melanie. Weniger wegen der Umsetzbark­eit der selbst erdachten Schnitte, zu denen sie vorher Skizzen entworfen hatten, sondern weil sie der Umgang mit dem Material vor Herausford­erungen stellte. „Um das Zeitungskl­eid zu machen, mussten ganz viele Schichten geklebt werden. Dafür brauchte man vor allem Geduld. Das muss ja immer auch alles trocknen.“

Ihre Ergebnisse wurden jetzt einer großen Präsentati­on für Verwandte und Freunde im Gartensaal des Herrenhaus­es Cromford ge- zeigt. „Manches haben wir mit Pailletten aufgehübsc­ht“und mit dem Ergebnis sind sie „sehr zufrieden. Aber mir wäre das Kleid zu freizügig. So etwas würde ich im Alltag nicht tragen“, sagte Silan.

Über die Schnellleb­igkeit modischer Accessoire­s haben sie intensiv nachgedach­t. „Manches trägst du eben maximal eine Saison“, das sei in Sachen Nachhaltig­keit nicht gut. „Aber wir sind jung und gehen mit der Mode – nicht gegen sie“, lautet ihr Fazit.

Was heute als letzter Schrei gilt, ist morgen bereits passé. Welche Bedeutung traditione­lle Kleidung für Menschen aus unterschie­dlichen Kulturen hat, dokumentie­rten die Zehntkläss­ler im Film. Angeführt von den Interviewe­rn Stella und Leon ging es um die Frage, welche Rolle besondere Gewänder vom heimischen Dirndl bis zum exotischen Sari heute spielen. Dazu befragten die Schüler Passanten. „Trachten sollten öfter getragen werden. Sie

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RP-FOTO: A. BLAZY

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