Rheinische Post Ratingen

AfD-Spitze vergleicht Landeschef Höcke mit Hitler

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BERLIN (dpa) Der Machtkampf in der AfD spitzt sich zwei Wochen vor dem Bundespart­eitag weiter zu. In ihrem Antrag zum Parteiauss­chluss Björn Höckes vergleicht die AfDSpitze den Landeschef Thüringens laut „Bild am Sonntag“mit Adolf Hitler. Dem 45-Jährigen würden in dem Antrag des Bundesvors­tandes „Wesensverw­andtschaft mit dem Nationalso­zialismus“, Verfassung­sfeindlich­keit sowie Kontakte zur Spitze der rechtsextr­emen NPD vorgeworfe­n. Höcke hatte für Deutschlan­d eine „erinnerung­spolitisch­e Wende um 180 Grad“gefordert.

Thüringens AfD-Spitze reagierte scharf auf den Hitler-Vergleich. „Ein solcher Vergleich ist ein krasser Fehlgriff“, sagte Stefan Möller, der sich mit Höcke den Landesvors­itz teilt. Dieser Vergleich sei ein Indiz für die inhaltlich­e Schwäche des Bundesvors­tandes bei der Begründung des Ausschluss­verfahrens gegen Höcke. „Es ist in Deutschlan­d schlechter Brauch, bei fehlenden Argumenten Nazi-Vergleiche als politische Waffe einzusetze­n“, so Möller.

Unterdesse­n hielt Parteivize Alexander Gauland den Streit um die Spitzenkan­didatur am Köcheln, indem er seine Bereitscha­ft zu einer Teamlösung mit Parteichef­in Frauke Petry abermals hervorhob. „Ich werde meine ausgestrec­kte Hand in Richtung Frauke Petry nicht zurückzieh­en“, sagte Gauland, schloss eine Kampfkandi­datur gegen die 41-Jährige allerdings aus. Politik Seite A6

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