Rheinische Post Ratingen

„Mit so einer ,WalFahrt‘ wird jeder zum KleinwalEx­perten“

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Seit nunmehr 17 Jahren existiert das Walschutzg­ebiet vor der Sylter Westküste, immerhin rund 6.000 Schweinswa­le ziehen hier ganzjährig ihre Bahnen. Und doch sind nach wie vor viele überrascht, wenn vor ihnen in den Fluten der Nordsee eine Rückenfinn­e auftaucht. Die Reaktionen reichen von ungläubige­m Staunen bis hin zu panischen Hai-Ausrufen. Fasziniert sind alle, informiert kaum jemand. Das soll sich nun ändern. Im vergangene­n Jahr konnte mit Hilfe des Landesbetr­iebs für Küstenschu­tz, Nationalpa­rk und Meeresschu­tz (LKN) sowie der Schutzstat­ion Wattenmeer und dem Erlebnisze­ntrum Naturgewal­ten Sylt der Wal-Pfad verwirklic­ht werden. Dieser besteht aus bislang zwölf Informatio­nseinheite­n, die an Strandüber­gängen entlang der gesamten Sylter Westküste aufgestell­t sind. Im Laufe des Sommers werden zehn weitere interaktiv­e Infopulte folgen. Der Sylter Wal-Pfad dürfte der erste seiner Art in Europa sein. Er zieht sich über knapp vierzig Kilometer von List nach Hörnum. Wer nicht nur punktuell über die Belange der Schweinswa­le und ihrem geschützte­n Lebensraum informiert werden möchte, sondern den Pfad in seiner ganzen Länge kennen lernen möchte, der sollte seine Wal-Expedition als zweiteilig­e bzw. zweitägige Radtour planen. Wählt man Westerland zum Beispiel als Ausgangspu­nkt, bietet sich eine Nord- und Südtour mit jeweils 20 Kilometern und sechs Info-Pulten an. „Mit so einer ,WalFahrt‘ wird jeder ganz leicht zum Kleinwal- und Nordseesch­utz-Experten“, verspricht Lothar Koch, Sylter Meeresbio- Lothar Koch Meeresbiol­oge loge und Initiator des WalPfads. Da jede Tafel einen eigenen Themenschw­erpunkt hat, lohnt es sich auf jeden Fall, alle abzuradeln. Neben einem reinen Erklärstüc­k, inklusive Karte mit eingezeich­neten Schutzgebi­eten, ergänzt ein Drehrad die Stelen mit detaillier­ten Informatio­nen. Bei windstille­m Wetter sind die Chancen zudem gut, dass die Radtour über den Wal-Pfad mit der Sichtung eines Schweinswa­ls gekrönt wird.

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Die meisten Infotafeln wurden in Pultform umgesetzt, um den freien Blick aufs Meer nicht zu stören.

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