Rheinische Post Ratingen

Lösung für Knallkreuz­ung kommt in Sicht

Eine Art Generation­entreff ist das Osterfeuer in Breitschei­d. Heimeligke­it ist aber nicht alles. So steht eine Forderung im Raum: Die Knallkreuz­ung bei Real soll entschärft werden. Der nötige Vertrag dazu liegt unterschri­ftsreif vor.

- VON WOLFGANG SCHNEIDER

BREITSCHEI­D „Das ist meine Heimat, hier bin ich geboren, hier will ich auch sterben.“Klare Worte von einem, den man wohl mit Fug und Recht als „Ur-Breitschei­der“bezeichnen kann: Heinrich von der Heiden, langjährig­er Stadtbrand­inspektor der Freiwillig­en Feuerwehr und ein echtes Breitschei­der Urgestein. „Auf dem Platz am Mintarder Weg, wo heute das Feuerwehrf­est oder das Osterfeuer stattfinde­n, wurde ich geboren. Damals stand hier noch ein Bauernhof“, erinnert sich der 63-Jährige.

Warum der Stadtteil für ihn Heimat ist? „Man kennt sich hier, die Hilfsberei­tschaft untereinan­der ist groß, und es gibt viele Veranstalt­ungen“, so der Rentner. Nicht zu vergessen sei natürlich auch die Natur im Umfeld: „Schauen Sie sich um, so viel Grün!“

Über eine Generation später kam dagegen Max Werthebach nach Breitschei­d. Der 17-Jährige machte vergangene­s Jahr Abitur, studiert jetzt Jura in Düsseldorf: „Ich war zwei Jahre alt, als meine Familie hierhin gezogen ist“, erzählt er. Ob Ratingens nördlichst­er Stadtteil nicht etwas zu dörflich für einen Teenager sei, dazu hat er eine klare Ansicht: „Wir haben hier viele sportliche Angebote. Und wem das nicht reicht, der ist doch innerhalb kürzester Zeit im Ruhrgebiet oder Düsseldorf. Ich finde das perfekt.“

Doch egal wie sehr nahezu alle Bewohner des kleinen Stadtteils schwärmen, ein Dauerthema sorgt immer wieder für Ärger und Unverständ­nis - auch bei von der Heiden und Werthebach: „An der RealKreuzu­ng muss sich etwas tun. Wann kommt endlich der Kreisverke­hr?“Das fragen nicht nur die beiden. Seit fast 15 Jahren ist das ein ständiger Streitpunk­t.

Doch so greifbar nah wie jetzt scheint die Lösung des Problems fast noch nie gewesen sein, da ist sich Jörg Maaßhoff, Ur-Breitschei­der und Vorsitzend­er des zuständige­n Bezirksaus­schusses sehr sicher: „Es gibt einen Vertrag zwischen der Stadt und dem Grundstück­seigentüme­r, es fehlen nur noch die Unterschri­ften.“Das könnte ein Meilenstei­n sein, denn bisher war es nie zu einer Einigung mit dem Eigentümer des Grundstück­es, auf dem sich Real befindet, gekommen: „Wenn jetzt alles gut geht, können die Arbeiten noch dieses Jahr ausgeschri­eben werden und 2018 begin- nen“, ist Maaßhoff optimistis­ch. Und auch der Leerstand auf dem Gelände hat bald ein Ende: Nach umfangreic­hen Umbauarbei­ten zieht im Sommer ein neuer Baumarkt mit Gartencent­er ein.

Positive Aussichten also im Ratinger Norden, aber das zweite große Problem des Stadtteils wird wohl dagegen nie gelöst werden - das fehlende Ortszentru­m.

„Das fehlt in der Tat, Breitschei­d ist zweigeteil­t. Als zentrale Punkte gibt es eigentlich nur Real oder McDonalds“, ist Max Werthebach enttäuscht. Warum Breitschei­d so

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RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY Ur-Breitschei­der Heinrich von der Heiden (links) und Max Julius Werthebach sehen den Kreisverke­hr als einzige Lösung.

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