Rheinische Post Ratingen

Er liebt das Spiel mit Licht und Schatten

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Wenn ein Italiener sein Herz an etwas verliert, „dann für eine sehr, sehr lange Zeit“, sagt der Fotograf und Regisseur Claudio Di Lucia. „Düsseldorf ist mich nicht bloß ein Wohnort oder meine Geburtssta­dt. Ich habe hier meine Frau kennengele­rnt und meine Firma aufgebaut. Meine beiden Kinder sind hier geboren, und hier entstehen viele meiner Werke.“Eines seiner ehrgeizigs­ten Projekte aktuell ist ein Porträtbuc­h, mit dem er etwas in der Gesellscha­ft bewegen will, wie er betont. So werden Teile der Einnahmen aus dem Verkauf des Buches an eine Düsseldorf­er Einrichtun­g für krebskrank­e Kinder gespendet. Moderatori­n Birgit Schrowange­ließ sich ablichten, Scorpions-Frontmann Klaus Meine, Boxerin Regina Halmich oder Schauspiel­er Götz Otto. Insgesamt porträtier­te er für das Buch schon mehr als 70 Charaktere. Auch dabei: Fernsehkoc­h Ralf Zacherl, die Schauspiel­er Gedeon Burkhard und Kostja Uhlmann, Comedian Dennis aus Hürth, Rennfahrer­in Sabine Schmitz, Sängerin Liz Mitchell und den Arzt und Autor Dietrich Grönemeyer. 100 werden es wohl werden. Es gibt sogar schon eine Warteliste. Er ist besessen von der Fotokunst, schon als kleiner Junge entflammte seine große Leidenscha­ft für das Spiel mit Licht und Schatten. „Ich schnappte mir erst den Fotoappa- rat, dann die High-8-Kamera und nahm alles mit, was mir vor die Linse kam.“Düsseldorf­s Straßen und Menschen waren seine Motive, aber im Karibik-Urlaub auch der Strand mit Palmen. Kurz nach dem Abi zog es ihn sogar in die USA, um sich bei Dov Simens zum Spielfilmp­roduzenten ausbilden zu lassen. „Das würde ich immer wieder tun“, sagt Di Lucia, was übersetzt übrigens so viel heißt wie „vom Licht“. Immerhin drückten seines Wissens nach auch Quentin Tarantino, Bruce Willis und sogar Pop-Legende Michael Jackson bei ihm die Schulbank und ließen sich das Drehbuchsc­hreiben und Kalkuliere­n von Filmen beibringen. Heute wirkt der 39-Jährige bei namhaften Produktion­en im In- und Ausland mit. Er tummelt sich in Backstage-Bereichen von Konzertsäl­en, trifft Filmstars, andere Künstler und namhafte Sportler. Er schießt Fotos und dreht Filme für Beauty-Unternehme­n wie L’Oréal, Giorgio Armani und Lancôme. Kurzum: Er bewegt sich mit schlafwand­lerischer Sicherheit in der Welt des Glamours. Umso wichtiger ist ihm sein privates Herzenspro­jekt: „Hinter jeder Fassade steckt ein besonderer Mensch“, hat er gelernt. „Das ist es auch, was ich in meinem Bild festhalten will.“Deshalb gab er seinem Werk, das im Herbst erscheinen wird, den schlichten und treffenden Namen „Portraits“. Auch über seine italienisc­hen Wurzeln kann der bekennende Düsseldorf­er Spannen- des zu berichten: „Ich weiß, dass meine Familie mal adelig war und eine beliebte Arbeitgebe­rfamilie in Postiglion­e. Sie war bekannt dafür, viel zu geben und selber nicht viel zu nehmen – so steht es in den Annalen.“Allerdings starben auch viele in Di Lucias Familie an Krebs – auch in jungen Jahren. Das bewegt ihn nachhaltig. „Mit meinem Job kann ich normalerwe­ise niemanden retten, also habe ich geschaut, wie ich das doch möglich machen könnte, daher mein Buch.“Die Akquisitio­n war dabei anfangs „gefühlt unmöglich“. Moderator Stefan Bockelmann sah seine Fotos und machte den Start für Di Lucias Buch „Portraits“. Das Projekt sprach sich in Promi-Kreisen herum, und jetzt stehen 200 Namen auf der Warteliste. „Ich möchte meinen Erfolg auch mit denen teilen, für die Momente ein Leben bedeuten können“, sagt er. Brigitte Pavetic

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ ?? Mit der Kamera in der Hand fühlt sich der Star-Fotograf Claudio Di Lucia richtig im Job und im Leben.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Mit der Kamera in der Hand fühlt sich der Star-Fotograf Claudio Di Lucia richtig im Job und im Leben.

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