Hohe Berge auf dem Meeresboden
Es gibt Tiere, die aussehen wie bunte, zerrupfte Krautköpfe. Und andere, die wie durchsichtige Wesen aus einem Märchen durch das Wasser gleiten. Sie leben im Meer in der Nähe von Bergen. Manche dieser Seeberge ragen Tausende Meter vom Meeresboden aus nach oben, bis kurz unter die Wasseroberfläche. Für viele Forscher sind diese Berge unterhalb der Meeres-Oberfläche eine Wucht. Der Experte Bernd Christiansen findet die Berge unter Wasser aus verschiedenen Gründen interessant. Dort gebe es Felsen, Geröll, Algen und oft auch Seetang, sagt er. Normale Meeresböden seien meist mit Schlick bedeckt. Außerdem würden an den Seebergen ganz andere Lebensgemeinschaften leben. Das liege etwa an den Strömungen dort. In wenigen Tagen brechen Wissenschaftler mit einem Forschungsschiff auf, um solche Seeberge zu untersuchen. Sie fahren in eine Gegend, die etwa 800 Kilometer südlich von Madagaskar liegt, im Indischen Ozean. Die Forscher sehen sich dort etwa die Qualität des Wassers an und erkunden viele Lebewesen wie Fische und Quallen. Die unterseeischen Gebirge sind gigantische zerklüftete Landschaften. Manche Gipfel sind um die 5000 Meter hoch, es gibt riesige Plateaus, Tausende Meter abfallende Kliffs und steile Hänge. Mindestens 200.000 Berge über 1000 Meter hoch gibt es, schätzen Experten. Nur ein Bruchteil davon ist je untersucht worden. Experten gehen von etwa drei Prozent aus. Nach der Expedition werden sie mehr wissen. dpa