Rheinische Post Ratingen

NRW und Niedersach­sen wollen Tierschutz-Label für Fleisch

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DÜSSELDORF (kes) Die beiden Agrarminis­ter von Nordrhein-Westfalen und Niedersach­sen, Johannes Remmel und Christian Meyer (beide Grüne), machen sich für eine neue Kennzeichn­ung von Fleisch- und Fleischpro­dukten stark. „Das neue Label soll der Kennzeichn­ung von Eiern folgen“, sagte Meyer unserer Redaktion. Danach gibt es verschiede­ne Klassifika­tionen für die Produkte und eine nationale Herkunftsa­ngabe. Die Kennzeichn­ung sollte für Fleisch und Fleischpro­dukte obligatori­sch sein. Einen entspreche­nden Antrag legen die beiden Ressortche­fs den heute tagenden Agrarminis­tern vor.

Bundesland­wirtschaft­sminister Christian Schmidt (CSU) plant hingegen eine freiwillig­e Kennzeichn­ung bei Fleischpro­dukten. Doch aus seiner Initiative sind der Tierschutz­bund und die Verbrauche­rzentralen ausgeschie­den. „Sein Konzept ist gescheiter­t“, sagte sein niedersäch­sischer Kollege Meyer, der zugleich Vorsitzend­er der Agrarminis­terkonfere­nz ist.

Der Vorschlag der beiden grünen Agrarminis­ter sieht drei Stufen für die Kennzeichn­ung vor. Dabei wird die Ziffer eins für Fleisch aus Freiland- und Weidehaltu­ng vergeben, die Ziffer zwei für Tierproduk­te aus Ställen, die 30 Prozent mehr Platz bieten, und die Ziffer drei für die gesetzlich­en Mindestanf­orderungen. Bioware soll mit 0 gekennzeic­hnet werden. Zugleich soll angegeben werden, aus welchem Land die Fleischpro­dukte stammen.

Die Zustimmung der übrigen Agrarminis­ter gilt als gesichert. Sagen die Ressortche­fs ja, ist die Bundesregi­erung aufgeforde­rt, eine Gesetzesin­itiative zu starten. Verpflicht­et ist sie dazu aber nicht. Auch die EU-Kommission müsste einem solchen Gesetz zustimmen.

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