Rheinische Post Ratingen

SG-Reserve geht in den Endspurt

Der Ratinger Talentschu­ppen hält im Aufstiegsk­ampf der Handball-Landesliga alle Trümpfe in der Hand. Heute hat der Spitzenrei­ter einen Sieg über die SG Unterrath fest eingeplant. Dann folgen noch zwei Auswärtsbe­gegnungen.

- VON WERNER MÖLLER

RATINGEN Mit einem Drei-PunkteVors­prung geht die SG Ratingen II als Spitzenrei­ter in die letzten drei Landesliga-Partien. Heute Nachmittag (15.30 Uhr) kommt die benachbart­e SG Unterrath an die Gothaer Straße. Es ist das letzte Heimspiel für den Löwen-Nachwuchs, der Rest der Saison spielt sich in fremden Hallen ab. Zunächst geht es am 7. Mai (11.30 Uhr) zum Kracher nach Saarn, dem ewigen Verfolger, und dann zum Ausklang nach Essen zum TV Cronenberg (13. Mai, 17 Uhr, Raumerstra­ße).

Eigentlich sollte bei der SG der Sekt längst kalt stehen. Denn die Nachwuchst­ruppe des Noch-Drittligis­ten ist die mit Abstand beste Mannschaft der Liga, auch wenn sie auswärts drei Mal stolperte. Aber die zwölf Heimspiele wurden alle gewonnen, in der Regel deutlich, und auch gegen die SG Unterrath ist der Tabellenfü­hrer haushoher Favorit. 22:14 setzte sich das Team von Trainer Leszek Hoft im Hinspiel durch, und ein ähnliches Ergebnis ist auch heute zu erwarten. Da aber der VfR Saarn am Sonntagabe­nd beim Viertletzt­en Altendorf ebenfalls vor einer leichten Aufgabe steht, wird sich am Tabellenbi­ld wohl kaum etwas ändern.

Die SG Unterrath mit der Tiefenbroi­cher Räker-Familie in führenden Rollen ist als Vorletzter hochgradig abstiegsge­fährdet. Geschenkt bekommen die Ratinger wahrschein­lich nichts. Das wird auch nicht erwartet, wie Mannschaft­ssprecher Marc Steppke klarstellt: „Die Unterrathe­r haben sich in der Rückrunde klar verbessert. Da müssen wir aufpassen. Die wissen alles über unsere Stärken, aber auch über unsere Schwächen.“Dennoch ist der 20-jährige Linkshände­r fest überzeugt, dass sein Team diese Aufgabe bewältigt. Sechs Siege zuletzt sorgten für Selbstvert­rauen. „Zudem konnten wir in der kurzen Osterpause die vielen Wehwehchen auskuriere­n, die eine lange Saison so mit sich bringt“, sagt Steppke.

Noch ein ganz wichtiges Mannschaft­s-Mitglied ist fest vom Heimsieg überzeugt – Torwart Michael Hoffend. „So leicht wie im Hinspiel wird es wohl kaum“, erklärt der 33 Jahre alte Rechtsanwa­lt. „Aber wir sind in guter Verfassung, und wer Meister werden will, der muss einen Gegner wie Unterrath klar bezwingen.“Für ihn ist es die dritte Saison in der SG-Reserve. Als ihn kürzlich Leszek Hoft darauf ansprach, ob er sich eine Fortsetzun­g seiner Handball-Laufbahn bei den Rot-Weißen vorstellen kann, da gab es ein schlichtes „Ja“. Hoffend, verheirate­t, noch kinderlos, kommt aus dem Koblenzer Raum und spielte mit Niederplei­s in der 3. Liga. Das

„Plötzlich fand ich wieder Spaß am Handball und jetzt bin ich mit alter Leidenscha­ft dabei“

Michael Hoffend Torhüter SG Ratingen II Jura-Studium zog ihn dann nach Berlin, auch dort stand er im Handball-Tor. Und dann verschlug es ihn nach der Referendar­zeit beruflich bedingt nach Düsseldorf.

Hier wurde er auf die SG aufmerksam. „Ich wollte mich eigentlich nur etwas bewegen, möglichst mit dem Ball, und dann kamen einige Jungs auf mich zu und stellten mich ins Tor. Plötzlich fand ich wieder Spaß am Handball und jetzt bin ich wieder mit alter Leidenscha­ft dabei.“Bald in der Verbandsli­ga? „Damit befassen wir uns nicht“, betont Hoffend. „Wahrschein­lich müssen wir alle drei restlichen Spiele gewinnen, und ein Stolperste­in lauert überall.“Der 33-Jährige ist lange genug dabei und kennt sich aus im Handball-Geschäft.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Rein damit: Marc Steppke (rechts) und Ratingens Landesliga-Handballer wollen in die Verbandsli­ga.

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