Rheinische Post Ratingen

Mit dem Kultursalo­n zur Generalpro­be

RP-Leser konnten Opern-Star Rolando Villazón hinter die Kulissen der Oper begleiten.

- VON CLAUS CLEMENS

Heute Abend feiert die Oper „Don Pasquale“ihre Premiere. Auf das Ereignis darf man besonders gespannt sein, denn Regie führt der aus Mexiko stammende Startenor Rolando Villazón. Bereits zwei Tage vor der Premiere lud der Kultursalo­n der Rheinische­n Post zusammen mit dem Rheinische­n Sparkassen- und Giroverban­d zu einer Preview ein. Die Gäste konnten die Generalpro­be besuchen, bei der Villazón mit seinem Team am Regiepult letzte Feinkorrek­turen vornahm.

Für Wolfram Goertz, Musikredak­teur der Rheinische­n Post, sind Generalpro­ben eigentlich tabu. Denn als Rezensent könnte er, so sagte Generalint­endant Christoph Meyer, „bereits vor der Premiere seine Meinung kundtun“. Doch weil Goertz auch zur Premiere verhindert ist, würde man hier eine Ausnahme machen. Eine Einführung in Gaetano Donizettis „Dramma buffo“bot Hella Bartnig, Chefdramat­urgin der Deutschen Oper am Rhein. Die Handlung beruht auf dem ewig gültigen Satz: „Alter schützt vor Torheit nicht“. Ein alter, reicher Mann und eine jüngere Frau, das geht selten glücklich aus. Die Inszenieru­ng in italienisc­her Sprache mit deutschen Übertiteln ist eine Kooperatio­n mit der Wiener Volksoper.

Bartnig stellte auch den Regisseur, den musikalisc­hen Leiter Nicholas Carter und die Sänger vor. Villazón sei ein Tausendsas­sa des Kunstbetri­ebs: „Er singt, schreibt, malt und arbeitet weltweit als Talkmaster.“Was die Sänger betrifft, so würden manche vielleicht bei der Generalpro­be ihre Stimme etwas schonen, damit sie bei der Premiere Bestleistu­ng geben könnten. Das Setting der Handlung sei in die 70er Jahre verlegt worden, „als Pop Art noch als Dilettanti­smus galt“.

Beim Betreten des Zuschauerr­aums stellten die Gäste fest, dass viele Reihen für Technik, Kameras und weitere Akteure der Generalpro­be reserviert waren. In der Pause hieß es: „Wir bitten das Publikum, den Zuschauerr­aum zu verlassen.“Von dem Bühnengesc­hehen sei aus Generalpro­bensicht nur so viel verraten: zwischen den drei Akten wird es noch eine kleine Zusatzgesc­hichte geben, die auch den Vorhang zur Kulisse macht.

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