Rheinische Post Ratingen

Bürger planen eigenen Garten in Ost

„Urban Gardening“ist ein grünes Mitmachpro­jekt. Nun soll der Startschus­s dafür fallen. Die Politik entscheide­t.

- VON VALESKA VON DOLEGA UND NORBERT KLEEBERG

RATINGEN OST Die Politik nimmt das neue Projekt in den Blick. Auf den Sitzungen des Bezirksaus­schusses Mitte (7. Juni) und des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung, Umwelt und demografis­che Entwicklun­g (Stuma) am 20. Juni sollen Gestaltung­spläne und Kostenfrag­en besprochen werden.

Und darum geht es ganz konkret: Auch auf Dächern und in Hinterhöfe­n können Tomaten, anderes Gemüse und bunte Blumen wachsen. „Urban Gardening“, also so etwas wie städtische­s Gärtnern, soll nun auch das Quartier Ost aufhübsche­n. Nachdem der Bezirksaus­schuss Mitte bereits zugestimmt hatte, gab nun auch der Stadtentwi­cklungsund Umweltauss­chuss in seiner Sitzung sein Plazet für das Projekt am Frommeskot­hen/Ecke Oststraße. Jetzt geht es in weiteren Sitzungen um die finanziell­en Rahmenbedi­ngungen.

Zuletzt fand die Auftaktver­anstaltung statt, „ein gutes Meeting“, wie Manfred Fiene bilanziert. Als „erfreulich große Anzahl“beschreibt der Chef der kommunalen Dienste

Von dem neuen Projekt profitiere­n viele Bürger und vor allem die Stadt, die ihr soziales Netzwerk weiter ausbaut.

die etwa 25 Leute (Frauen, Männer, ältere und jüngere Menschen, eine „bunt gemischte Gruppe“), die sich mit „Interesse am Gärtnern“bei der Initiative einbringen wollen. Das freut nicht nur Manfred Fiene, sondern vor allem Sabine Kitschke und Gunhild van Offern. Die beiden Frauen sind Gründerinn­en der Initiative in Ost. Und als Köpfe der Unternehmu­ng haben sie, übrigens beide durch ihre Berufe als DiplomBetr­iebswirtin für internatio­nalen Agrarhande­l beziehungs­weise Landschaft­sarchitekt­ur- und Umweltplan­ungsingeni­eurin mit besten Kenntnisse­n ausgestatt­et, nicht bloß Ideen für üppige blühende Landschaft­en. Sie haben ein Konzept entwickelt. Dabei sind drei Bauabschni­tte angedacht und, wie Manfred Fiene ausdrückli­ch lobt, „wir fangen klein an“. Schließlic­h sollen die Verantwort­lichen der Stadt über alles informiert bleiben.

In verschiede­ne Stufen unterteilt, sollen im ersten Jahr im Bereich der vorhandene­n Rasenfläch­e ein Gerätehäus­chen sowie Sitzgelege­nheiten aufgestell­t werden.

Parallel sind bei der Anlage von Pflanz-, Früh- und Hochbeeten sowie der Bepflanzun­g mit traditione­llem Gemüse und ebensolche­n Kräutern technische­s Können und der sprichwört­liche grüne Daumen gefragt.

Außerdem sollen Wildobstbä­ume- und Sträucher gepflanzt werden. Ein besonderer Aspekt ist der Blick über rein menschlich­e Bedürfniss­e hinaus – bei der Anlage von Hochstaude­nfluren mit Kräutern wird ganz besonders an Lebewesen wie Bienen gedacht.

Noch im Startjahr oder im Folgejahr soll das alte Weidengebü­sch abgeholzt werden, die Wurzelstöc­ke werden gerodet. Bei der Aufbereitu­ng der Fläche für die kommende Nutzung wird schon mal an die kommenden Jahre gedacht. „Je nach Voranschre­iten der Arbeiten können weitere Ideen umgesetzt werden“, heißt es im Konzept.

Totholz- sowie Feuchtbiot­ope könnten dann ebenso geschaffen werden wie Weidenbauw­erke oder ein Lehmofen. Außerdem soll nicht nur selbst gesät, gezüchtet, gepflegt, geerntet und im gemütliche­n Miteinande­r der Stadtgarte­n für alle genutzt werden. Später einmal könnten auch Seminare entwickelt werden, um andere Interessie­rte oder Neulinge für das weite Feld der urbanen Begrünung zu begeistern – und fit zu machen.

Vom ganzheitli­chen Projekt profitiere­n viele: Die Stadt, die ein über alle Schichten verteiltes soziales

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