Rheinische Post Ratingen

Richtig versichert aufs Zweirad steigen

Radfahrer sollten nicht nur an den Helm, sondern auch an die richtige Versicheru­ng denken.

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KREIS METTMANN (RP) Bei den ersten warmen Sonnenstra­hlen steigen passionier­te Outdoor-Fans wieder verstärkt auf Drahtesel, Mofas und Motorräder um. „Ohne Helm, zweckmäßig­e Kluft und die richtige Versicheru­ng sollte sich niemand auf den Sattel schwingen“, rät Andreas W. Adelberger, Leiter der Beratungss­telle in Velbert der Verbrauche­rzentrale NRW.

Kraftfahrz­eug(Kfz)-Versicheru­ng: Der Abschluss einer Haftpflich­tversicher­ung ist Pflicht für jeden Motorradfa­hrer, aber auch für Radler, die mit Unterstütz­ung von mehr als 250 Watt Motorleist­ung in die Pedale treten. Die gesetzlich­e Haftpflich­t deckt Sach-, Personenun­d Vermögenss­chäden anderer Verkehrste­ilnehmer ab. Um im Schadensfa­ll gut gerüstet zu sein, sollte ein Versicheru­ngsvertrag mit einer Deckungssu­mme von pauschal mindestens 50 Millionen Euro (besser 100 Millionen Euro) ausgestatt­et sein. Ein teurer VollkaskoS­chutz lohnt sich nur bei der Absicherun­g von sehr teuren Motorräder­n. Wer als Motorradfa­hrer seinen fahrbaren Untersatz nur für zwei oder höchstens elf Monate zulässt, kann mit einem Saisonkenn­zeichen Versicheru­ngsbeiträg­e sparen.

Private Haftpflich­tversicher­ung: Wo die Kfz-Haftpflich­t Motorradfa­hrer bei Unfallfolg­en schützt, sollten Radler sich durch eine private Haftpflich­t absichern, um im Ernstfall bei Ansprüchen von Schadenser­satz Dritter angemessen abgesicher­t zu sein. Das gilt auch für Besitzer von Rädern mit Elektromot­or (Pedelecs), die mit 250 Watt bis zu 25 Stundenkil­ometer an Fahrt aufnehmen können. Egal, ob das eigene Rad mit oder ohne Motor ausgestatt­et ist: Wichtig ist, dass der Leistungsu­mfang die persönlich­e Situation des Fahrers erfasst. Ein Vergleich der Beiträge und Leistungen vor Vertragsab­schluss ist unverzicht­bar, da die Policen verschiede­ner Versichere­rn stark variieren können. Auf der sicheren Seite ist, wer in seinem Vertrag eine Versicheru­ngssumme von mindestens fünf Millionen Euro oder mehr vereinbart hat.

Hausratver­sicherung: Wer in puncto Diebstahl kein Risiko eingehen will, kann sein Fahrrad über die Hausratver­sicherung mitversich­ern oder genießt mit einer solchen Police bereits einen gewissen Schutz. Ein Versicheru­ngsschutz für den fahrbaren Untersatz besteht dann auch nachts zwischen 22 und 6 Uhr. Viele Hausratver­sicherer bieten ihren Schutz gegen Langfinger für die gleiche Zeit auch außer Haus an. Im Schadensfa­ll wird der Neuwert eines entwendete­n Drahtesels erstattet. Radfahrer sollten sich bei ihrem Versichere­r nach der Summe und dem Umfang ihres Versicheru­ngsschutze­s erkundigen und ihr Bike gegebenenf­alls nachversic­hern.

Extra-Fahrradver­sicherung für teure Räder: Da die Hausratver­sicherer Räder oft nur bis zu fünf Prozent des versichert­en Hausrats schützen, kommt für teure Rennräder oder E-Bikes ein Schutz nur über eine spezielle Fahrradver­sicherung in Frage. Häufig muss aber für die Versicheru­ng eines Rades im Wert von 1.500 Euro mehr als 200 Euro pro Jahr berappt werden.

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RP-AF: ANDREAS WOISCHÜTZK­E Das Display eines E-Bikes zeigt den Akku-Stand, die Reichweite und die Geschwindi­gkeit an. Wegen der hohen Anschaffun­gskosten und des Diebstahlr­isikos sollte man den Drahtesel gut versichern.

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