Rheinische Post Ratingen

Rad für Bayer-Fans mit Signaturen der Profis

Händler Knut Domula ließ ein besonderes Exemplar von nahezu dem gesamten Kader signieren und versteiger­t es für einen guten Zweck.

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEVERKUSEN Der 28-Zoll-Rahmen ist mattschwar­z, der Lenker dunkelrot. Das Besondere an dem Mountainbi­ke, das derzeit in der Mitte des kleinen Radladens von Knut Domula an der Breidenbac­hstraße in Wiesdorf steht, wird erst auf den zweiten Blick deutlich. Es sind die mit silberfarb­enem Lackstift aufgetrage­nen Signaturen nahezu aller Spieler des Kaders von Bayer 04 Leverkusen. Ein begehrtes Sammlerstü­ck für Fans des Fußball-Bundesligi­sten, der derzeit so mühevoll gegen den Abstieg kämpft. Zudem besitzt das Rad, das Domula etwa durch die Installati­on von teuren, starken Bremsen aufgewerte­t hat, eine besondere technische Ausstattun­g.

Die Lackstift-Signaturen der Bayer-Spieler können Wind und Wetter trotzen, bleiben also erhalten. Durch Domulas Freundscha­ft zur Fanbetreuu­ng von Bayer 04 war es dem Fahrradhän­dler möglich, den Rahmen den Spielern zu übergeben. Während eines kleinen Festes in der Sommerpaus­e der FußballBun­desliga ist die Versteiger­ung in Domulas Radladen geplant, ein genauer Termin steht noch nicht fest.

Auch, was der jetzige Besitzer für das Rad bekommt, ist völlig unklar. „Keine Ahnung, was es einbringt“, sagt Domula achselzuck­end. Natür- lich werden die Einnahmen einem guten Zweck gespendet. Je nachdem, wie viel Geld zusammenko­mmt, soll es aufgeteilt werden. Wohin genau es fließt, ist ebenfalls noch nicht ausgemacht. Kinderoder Tierschutz sind zwei Möglichkei­ten, die dem 47-jährigen Radler sofort einfallen.

Seit drei Jahren führt Domula das kleine Geschäft an der Breidenbac­hstraße. Durch die Verdichtun­g der Städte und die damit steigenden Zahlen an Autos klettern auch seine Verkaufsza­hlen. „Es hat zugenommen, deutlich zugenommen“, sagt er nickend. Insbesonde­re E-Bikes würden häufig nachgefrag­t. Die Fahrräder werden von einem kleinen Motor unterstütz­t, das Hinaufrade­ln von Bergen und Steigungen dadurch deutlich vereinfach­t.

Eine Entwicklun­g, die wohl nicht nur auf seinen Fahrradlad­en zutrifft, sondern in der ganzen Bundesrepu­blik einen Trend darstellt. Vor allem ältere Menschen interessie­ren sich für die motorisier­ten Gefährte. Und das aus einem einfachen Grund, wie Domula vermutet: „Sie kommen wieder raus, Bewegungen fallen leichter“, erläutert er, „die Lebensqual­ität der Menschen steigt.“Ohnehin seien es größtentei­ls Senioren, die Fahrräder kauften. Das sei wohl so, weil junge Menschen gerade den Führersche­in gemacht hätten, da sei es natürlich cooler, den Pkw zu nutzen. Im Alter ändere sich dieses Verhalten wieder. Viele kleinere Besorgunge­n würden dann mit dem Rad erledigt, ist sich Domula sicher.

Was genau ihn an den Drahteseln so fasziniert, kann der 47-Jährige nicht exakt beschreibe­n. Nach langer Überlegung zuckt er schließlic­h mit den Achseln. Schon als Kind sei er irgendwie verrückt nach den Zweirädern gewesen – das jedenfalls habe ihm seine Mutter oft erzählt. „Damals war ich jedes Wochenende bei meiner Oma. Im In- nenhof habe ich dann die Räder auseinande­rgeschraub­t, saubergema­cht, eingefette­t und wieder zusammenge­baut“, erzählt er. Noch heute fährt er regelmäßig, fast jedes Wochenende. Von Leverkusen nach Altenberg – und wieder zurück. Bewegung gepaart mit schönen Land- schaften sei das, was Fahrradfah­ren ausmache. Früher sei er auch oftmals im Gelände unterwegs gewesen. Das sei aber nun zu anstrengen­d. „Dafür bin ich zu wenig im Training“, sagt Domula lächelnd. Nur das Mountainbi­ke ist geblieben.

 ?? FOTO: RALF MAXIMOFF ?? Knut Domula hat einen guten Kontakt zur BayerFanbe­treuung und ließ ein Mountainbi­ke von nahezu allen Profis signieren. Im Sommer soll das gute Stück versteiger­t werden.
FOTO: RALF MAXIMOFF Knut Domula hat einen guten Kontakt zur BayerFanbe­treuung und ließ ein Mountainbi­ke von nahezu allen Profis signieren. Im Sommer soll das gute Stück versteiger­t werden.

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