Rheinische Post Ratingen

„Wir Einzelhänd­ler können uns der digitalen Welt nicht verweigern“

- VON JANINA LENZ

Thomas Görner, Geschäftsf­ührer von Foto Koch an der Schadowstr­aße, setzt auf einen „Multi-Channel-Ansatz“, der Online- und VorOrt-Einkauf verbindet.

Die Ware online bestellen und im Geschäft abholen? Oder ein Beratungsg­espräch im Laden, um das ausgesucht­e Produkt dann nach Hause geliefert zu bekommen? Bei Foto Koch ist all das möglich. „Als Einzelhänd­ler können wir uns der di- gitalen Welt nicht verweigern“, ist sich Geschäftsf­ührer Thomas Görner sicher. Um im digitalen Zeitalter als stationäre­r Einzelhänd­ler bestehen zu können, setzt er auf Ideen, die als „Multi-Channel-Ansatz“bezeichnet werden: „Bei uns ist alles sofort verfügbar und einfach abzuwickel­n – von der kleinsten Schraube bis zur Spiegelref­lexkamera. Der Kunde soll nicht darüber nachdenken, ob er online oder offline einkauft. Wir holen ihn da ab, wo er sich gerade aufhält – egal, ob das am Desktop, Smartphone oder im Geschäft ist.“

Rund 50 Mitarbeite­r hat Foto Koch, alles wird über das Ge- schäft und ein Lager in der Innenstadt bedient, wo rund 50.000 Artikel gelagert werden. „Wir möchten ein nahtloses Ineinander­greifen von Kanälen schaffen und uns nicht nur auf einen Kanal fokussiere­n. Es soll immer das Beste für den Kunden geboten werden, um dessen Bedürfniss­e zu erfüllen“, sagt Görner. Deshalb sei das Geschäft nach dem Umbau Ende 2015 auch mehr und mehr zu einem Showroom geworden. „Oft werden Fotogeschä­fte mit einer langen Ladentheke in Verbindung gebracht, dort ist es staubig und vollgestop­ft. Bei uns ist das nicht so, wir haben uns etwas am Vorbild der Apple-Stores orientiert. Es ist offen, hell und minimalist­isch. Der Fokus liegt auf unserer Leidenscha­ft, und das ist nun mal Foto-Equipment.“

Um mehr Kunden zu erreichen und auch die Zielgruppe zu erweitern, setze sich Foto Koch deshalb auch mit neuen Event-Möglichkei­ten auseinande­r. „Wir hatten zum Beispiel am Photo-Weekend sonntags geöffnet. Es gab eine Galerie-Ausstellun­g, die Besucher konnten sich mit Kameras beschäftig­en und der Laden war voll, obwohl niemand etwas kaufen konnte. So etwas könnte ich mir öfter vorstel- len.“Die Maßnahme sei angekommen: „Wir erreichen mittlerwei­le auch mehr weibliche Kunden. Denn unsere Stammkunds­chaft ist männlich.“

Thomas Görner legt großen Wert darauf, dass der stationäre Handel und der Handel online gut miteinande­r verknüpft sind: „Das persönlich­e Gespräch, der Service, den wir bieten können, steht immer im Vordergrun­d. Nur zu verkaufen ohne eine Beratung, rate ich niemandem. Wenn jemand bei uns anruft, erreicht man kein Service-Center, sondern spricht mit einem geschulten Mitarbeite­r. So befruchten wir das stationäre Geschäft.“

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FOTO: PRIVAT Thomas Görner hat Foto Koch nach dem Vorbild der Apple-Stores zu einem Showroom ausgebaut – offen, hell, minimalist­isch.
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