Rheinische Post Ratingen

Fortuna II: Ein Elfmeter sorgt für Redebedarf

Beim 1:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen vergeben die Düsseldorf­er leichtfert­ig eine Chance vom Punkt.

- VON MAXIMILIAN LONN

Taskin Aksoy, Trainer von Fortunas Zweitvertr­etung, schaute wie versteiner­t in Richtung Strafraum, als sich Taylan Duman in der 70. Minute den Ball auf dem Elfmeterpu­nkt zurechtleg­te. Der junge Mittelfeld­spieler wollte in diesem Moment Verantwort­ung übernehmen und die Flingerner in der Fußball-Regionalli­ga-Partie gegen Rot-Weiß Oberhausen beim Stand von 0:0 in die Erfolgsspu­r setzen. Allein, die Ausführung des Youngsters misslang gründlich, denn der Strafstoß war so schwach und mittig geschossen, dass sich RWO-Keeper Robin Udegbe nicht mal strecken musste, um den Ball abzuwehren.

Dass Duman überhaupt antrat, war schon eine Überraschu­ng, schließlic­h war der 19-Jährige zuvor kaum in Erscheinun­g getreten und galt zudem nicht unbedingt als potenziell erster Schütze bei der „Zwoten“. Eher erwartete man einen Rico Weiler oder Kianz Froese am Punkt, aber eine feste Einteilung wurde offensicht­lich vorab nicht bespro- chen. „Wer sich am besten fühlt, der soll sich den Ball nehmen“, erläuterte Aksoy, der sich jedoch nicht allein über die schwache Ausführung echauffier­te. „Es kann nicht sein, dass dann noch ein Dritter oder Vierter hinzukommt und zu diskutiere­n anfängt. Das wird intern noch mal angesproch­en.“

Allzu heftig dürfte die Rüge allerdings nicht ausfallen, denn dafür war der Gesamtauft­ritt seiner Mannschaft bis zum „Knackpunkt Elfmeter“(Aksoy) einfach zu stark. „Wir haben bis zur 75. Minute ein gutes Auswärtssp­iel bei der besten Mannschaft der Rückrunde abgeliefer­t“, bestätigte der Fußballleh­rer.

Neben Einsatz und Moral waren es aber auch eine große Portion Glück sowie eine herausrage­nde Leistung von Tim Wiesner, die den Punktgewin­n im Niederrhei­nstadion möglich machten. Gerade in der hektischen Schlusspha­se entwickelt­e sich der Torhüter zu einer schier unüberwind­baren Mauer und verhindert­e mehrmals mit vollem Körpereins­atz einen Einschlag, so dass es schon fast an ein Wunder grenzte, dass den Hausherren nur das Tor zum 1:1-Ausgleich gelang.

„Das Gegentor war natürlich ärgerlich, aber Oberhausen hatte anschließe­nd noch so viele hochkaräti­ge Chancen, dass wir uns nicht beklagen wollen“, meinte Aksoy versöhnlic­h und fügte hinzu: „Wenn Oberhausen gegen Schalke II am Mittwoch genauso aufspielt wie in den letzten zehn Minuten, ist dieser Punkt noch mehr wert.“

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FOTO: IMAGO Taylan Duman (li.) und Taskin Aksoy, Trainer von Fortunas U23.

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