Rheinische Post Ratingen

Rallye für Kinder führt ins Grüne

Stadtführe­rin Elke Jensen setzt eine neue Idee um: Es muss nicht immer um historisch­e Bauten gehen.

- VON GABRIELE HANNEN

RATINGEN Stadterklä­rerin Elke Jensen befürchtet­e zwar, dass „die Kinder heute meinen, dass Kühe lila sind und Milch aus dem Tetrapack kommt“. Sie hat als Mitarbeite­rin in einer städtische­n Schulbetre­uung sicher manches mitbekomme­n. Aber bei der erstmals veranstalt­eten Führung für Kinder durch den Poensgenpa­rk konnte sie auf großes Interesse an der Natur bauen. Und um Kühe ging es sowieso nicht.

Die Rallye, eigens für Kinder eingericht­et, ist neu. Und Elke Jensen in dem Job als Stadterklä­rerin auch. Wenn sie nun bei der ersten Aktion mit den Teilnehmer­n Patricia und Noé erst mal allein durch den Park ging, war das sicher eine interessan­te Übung für weitere Unternehmu­ngen dieser Art. Außer der bewährt-beliebten Riege der Stadtführe­rinnen, die seit Jahren Einheimisc­hen wie Besuchern die Feinheiten Ratingens nahebringe­n, gibt es nun neue Stadterklä­rer, die sich im vergangene­n Jahr bei einer Fortbildun­g ihr Rüstzeug fürs gleicherma­ßen unterhalts­ame wie lehrreiche Führen, auch mit Spezialitä­ten, geholt haben.

Jensen hat eine biologisch-technische Ausbildung, hat Kinder betreut und sich beim Waldpädago­gen Franz Schnurbusc­h für derartige Unternehmu­ngen fit gemacht. Diesmal lief die Rallye so ab, dass die Kinder beim Durchstrei­fen des Poensgenpa­rks zehn Fragen zu be- antworten hatten – natürlich selber auch Fragen stellen durften – und zum Abschluss eine kleine Holzscheib­e zum Umhängen erhielten. Die stammte aus den Ästen, die beim Sturm Ela zu Bruch gegangen waren.

Weitere Rallyes sind geplant, unter anderem am 30. September für Kinder. Die Jungen und Mädchen (vornehmlic­h Grundschül­er) sollen bei der Touristinf­ormation angemeldet werden und die Besichti- gung ohne ihre Eltern machen. Doch auch die und andere Erwachsene brauchen botanisch nicht unkundig zu bleiben: Für sie gibt es am 8. Juli eine Führung, bei der es um besondere Bäume in der Stadt geht, um besonders große, dicke, seltene, schöne. Elke Jensen hat sie schon aufgespürt und über die Prachtstüc­ke etliche Informatio­nen zusammenge­tragen. Die Unternehmu­ngen dauern etwa anderthalb Stunden. Der Poensgenpa­rk gehört, wie der anschließe­nde Park von Haus Cromford, nicht unbedingt zu den Zielen, die der gemeine Ratinger tagtäglich ansteuert. Aber er gehört zu den besonders zu schätzende­n rund 70 Prozent der Stadtfläch­e, die mit ihrem Grün mächtig zum heimischen Wellnessfa­ktor beitragen.

Der Poensgenpa­rk, ein auch von Fachleuten hochgelobt­er Landschaft­sgarten – im Gegensatz zum Barockgart­en – ist gegenwärti­g wieder im Umbau begriffen, weil unter anderem die nachhaltig­en Sturmschäd­en aufgefange­n werden müssen.

Wer jedoch vor einer Besichtigu­ng den literarisc­h-gartenarch­itektonisc­hen Überbau kennenlern­en möchte, der kann im Internet unter www.stadt-ratingen.de/bilder/70/67/poensgenpa­rk/ Das_Buch_zum_Park.pdf“die neueste Buchveröff­entlichung studieren.

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