Rheinische Post Ratingen

Die offizielle­n Ergebnisse der Präsidents­chaftswahl

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könnten. Der prominente­ste ist der Ex-Minister Bruno Le Maire, der schon mit dem Wahlsieger Kontakt aufgenomme­n hat. „Ich ziehe es vor, alle Risiken einzugehen und ins Leere zu springen“, sagte der 48Jährige der Sonntagsze­itung „Journal du Dimanche“. Eine Äußerung, die unter seinen konservati­ven Republikan­ern als Verrat empfunden wurde. Bis auf den früheren Regierungs­chef Jean-Pierre Raffarin hat sich nämlich noch kein Konservati­ver offen für eine Zusammenar­beit mit Macron ausgesproc­hen.

Im linken Lager hat der ehemalige Sozialist dagegen einige prominente Unterstütz­er wie den Senator und Bürgermeis­ter von Lyon, Gérard Collomb, der von Anfang an hinter Macron stand. Der 69-Jährige will für sich selbst kein Amt in der neuen Regierung, dürfte dem gewählten Präsidente­n aber mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Zu den linken Weggefährt­en, die mit einer Beförderun­g rechnen können, gehört Richard Ferrand, der Generalsek­retär von „En Marche!“. Der sozialisti­sche Abgeordnet­e ist nach Macron selbst das bekanntest­e Gesicht seiner Bewegung und trat bei den Wahlkampfv­eranstaltu­ngen stets als dessen Vorredner auf. Mit seiner bedächtige­n Art ist der 54 Jahre alte Bretone auch einer der Favoriten auf den Posten des Regierungs­chefs. Dass diesen wichtigen Job jemand mit politische­r Erfahrung bekommen soll, machte Macron bereits deutlich.

Offen ließ er, ob er eine Frau zur Premiermin­isterin machen könnte. Er habe zwei Namen im Kopf: einen Mann und eine Frau, verriet Macron vergangene Woche im Fernsehen. Falls es eine Frau werden sollte, hat Sylvie Goulard gute Chancen. Die Europa-Abgeordnet­e der Zentrumspa­rtei Modem gehört ebenfalls zu den Unterstütz­erinnen der ersten Stunde. Für Deutschlan­d wäre ihre Ernennung eine gute Nachricht, denn die energische 52Jährige spricht fließend Deutsch und hatte das Treffen Macrons mit Stimmen 20,7 Millionen Franzosen haben Emmanuel Macron zum achten Präsidente­n der Fünften Republik gewählt. Das entspricht 66 Prozent. Marine Le Pen sammelte 10,7 Millionen Simmen (34 Prozent). Beteiligun­g Von den 47,4 Millionen Berechtigt­en haben 74,6 Prozent abgestimmt. Es gab etwa vier Millionen leere oder ungültige Stimmzette­l. Départemen­ts Von den 101 Verwaltung­sbezirken hat Marine Le Pen zwei gewonnen: Pas-de-Calais und Aisne. Bundeskanz­lerin Angela Merkel im März eingefädel­t.

Goulard, die europapoli­tische Beraterin des achten Präsidente­n der Fünften Französisc­hen Republik, ist auch konsensfäh­iger als der Modem-Chef François Bayrou, der ebenfalls als möglicher Premiermin­ister gehandelt wird. Der Ex-Minister hatte sich Macron im Februar angeschlos­sen und damit den unabhängig­en Kandidaten an die Spitze der Umfragen gebracht. „François Bayrou wird eine wichtige Rolle im Regierungs­projekt übernehmen“, hatte der künftige Präsident vergangene Woche angekündig­t.

Ebenfalls gesetzt für die neue Regierung ist Jean Pisani-Ferry, auf dessen Konto das Wirtschaft­sprogramm Macrons geht. Der einstige Leiter von „France Strategie“, dem Thinktank des Regierungs­chefs, schrieb 2014 zusammen mit dem Direktor des Berliner Jacques Delors-Instituts, Henrik Enderlein, ein deutsch-französisc­hes Strategiep­apier. Dieses skizzierte Reformen für Frankreich und Deutschlan­d, die Pisani-Ferry nun als Minister umsetzen könnte.

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