Zehn Regierungschefs in NRW – und wofür sie standen
DÜSSELDORF (hüw) Seit Gründung des Landes 1946 wirkten in NRW zehn Ministerpräsidenten. Welche markanten politischen Entscheidungen gab es? Rudolf Amelunxen (Zentrum 19461947) wurde von den Briten eingesetzt und war weitgehend von ihnen abhängig. In seiner kurzen Amtszeit bildeten sich die politischen Institutionen heraus. Karl Arnold (CDU 1947-1956) erhob den Anspruch, dass NRW „das soziale Gewissen der Bundesrepublik“sein solle. 1950 wurde die Landesverfassung verabschiedet. Fritz Steinhoff (SPD 1956-1958) führte die erste sozialliberale Koalition in NRW an. Franz Meyers (CDU 1958-1966) sicherte der Landeshauptstadt Düsseldorf die Sammlung des Malers Paul Klee. Unter Meyers wurde NRW Vorreiter beim Umweltschutz. Heinz Kühn (SPD 1966-1978) führte die kommunale Neugliederung durch: Die Zahl der kreisfreien Städte verringerte sich von 37 auf 23. Statt 57 gab es nur noch 31 Kreise, von 2292 kreisangehörigen Gemeinden blieben 396 übrig. Zudem wurde das Hochschulwesen ausgebaut. Johannes Rau (SPD 1978-1998) forcierte Investitionen im Ruhrgebiet. In seiner Ära stieg die Verschuldung des Landes drastisch an. 1986, zum 40. Jahrestag seines Bestehens, verlieh NRW erstmals den Staatspreis und stiftete den Landesverdienstorden. Das Land schaffte die kommunale Doppelspitze ab. Wolfgang Clement (SPD 1998-2002) verlegte die Staatskanzlei aus der Villa Horion in das moderne Hochhaus „Stadttor“. Der Mietvertrag läuft über 30 Jahre. Peer Steinbrück (SPD 2002-2005) begrub das von Clement anvisierte Magnetbahn-Projekt „Metrorapid“und führte Gebühren für Langzeitstudenten ein. Jürgen Rüttgers (CDU 2005-2010) beendete die Subventionierung des heimischen Steinkohlebergbaus und setzte das „Turbo-Abitur“um. Die Hochschulen konnten Studiengebühren bis 500 Euro pro Semester erheben. Hannelore Kraft (SPD seit 2010) schaffte die Hochschulgebühren ab. Sie will „kein Kind zurücklassen“. In ihrer Regierungszeit massiver Ausbau der U3-Angebote. Einführung der Sekundarschule.