Baby-Boom bremst Verkehrsprojekt
Politik hat Sorge, dass die bessere Schaltung der Ampeln zum Erliegen kommt.
(arl) Gleich beide Mitarbeiterinnen, die zur Beschleunigung von Ampeln im Verkehrsamt eingestellt wurden, sind derzeit in einer Kinderpause – das sorgt für Unruhe im Rathaus. Nachdem der Betriebsleiter der Rheinbahn, Ralf Lüdeking, in einer Sitzung des Verkehrsausschusses kürzlich angedeutet hatte, dass es beim Ampel-Umbau derzeit hakt, fragte FDP-Politiker Manfred Neuenhaus nach – und erfuhr von dem Baby-Boom. Nun ist der Verkehrsexperte der Liberalen erst recht alarmiert: „Natürlich freuen wir uns für die Frauen. Aber wir müssen uns darauf verlassen, dass die Verantwortlichen für Ersatz sorgen.“
Neuenhaus sorgt sich um ein wichtiges Wahlversprechen: Die Ampel-Beschleunigung gehört zu den Prestige-Projekten des Bündnisses aus SPD, Grünen und FDP und von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) in der Verkehrspolitik. Durch eine verbesserte Schaltung der Anlagen sollen Busse und Bahnen schneller durch die Stadt kommen – und das ohne große Investitionen in die Infrastruktur.
Die Politik hatte daher 2015 die beiden neuen Ingenieurs-Stellen für die Aufgabe geschaffen. Zunächst sollte die Projektgruppe, an der auch Experten der Rheinbahn beteiligt sind, die oberirdischen Zulaufstrecken für die Wehrhahn-Linie optimieren, auf der Grafenberger Allee zeigte das Projekt erste Erfolge. Nach und nach sollten weitere Anlagen in der ganzen Stadt folgen.
Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke weist den Vorwurf zurück, dass die Verwaltung auf den Personalengpass nicht reagiert habe. „Für die Zeit, bis die Frauen zurückkehren, rücken andere aus der Abteilung für diese Aufgabe nach“, sagt sie. Sicherlich seien die komplexen Arbeiten nicht so schnell zu erledigen, „aber wir arbeiten daran“, sagt Zuschke.