Rheinische Post Ratingen

Fortuna bei heimschwac­hen Nürnberger­n

Nur Absteiger Karlsruher SC hat im eigenen Stadion häufiger verloren als der 1. FCN.

- VON FALK JANNING UND BERND JOLITZ

Wie ist die Ausgangsla­ge? Fortuna hat als Tabellen-13. einen ZweiPunkte-Vorsprung auf die Abstiegspl­ätze, kann mit einem Sieg morgen (15.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg unter Umständen den Klassenerh­alt perfekt machen. Dafür müssten Bielefeld (gegen Braunschwe­ig) und Würzburg (gegen Sandhausen) Punktverlu­ste hinnehmen. Hilfreich wäre auch eine Heimnieder­lage von Erzgebirge Aue gegen Kaiserslau­tern. Den Düsseldorf­ern droht im Fall einer Niederlage allerdings der Sturz auf einen Abstiegspl­atz. Der Tabellensi­ebte Nürnberg ist seit seinem 1:0-Sieg in Sandhausen aller Abstiegsso­rgen ledig. Wem gebührt die Favoritenr­olle? Ganz klar dem „Club“. Er will sich im letzten Heimspiel unbedingt mit einem Sieg von seinen Fans verabschie­den. Während der Gastgeber befreit aufspielen kann, ist Fortuna mental stark angeschlag­en, was sich deutlich beim kläglichen 1:1 gegen Würzburg zeigte. Wie ist der Saisonverl­auf? Nürnberg war in die Saison gestartet, um oben mitzuspiel­en, lag nach sechs Spieltagen aber auf dem letzten Platz und zur Winterpaus­e als Neunter sieben Zähler hinter den Aufstiegsp­lätzen. Der aktuelle siebte Rang ist die beste Platzierun­g der laufenden Saison. Fortuna startete dagegen gut in die Saison, war am elften und 13. Spieltag Fünfter, ist aktuell aber seit sieben Spielen sieglos. Was sind die Stärken und Schwächen? Der 1. FCN hat nach dem VfB Stuttgart die meisten Tore per Kopfball erzielt (elf). Das ist Fortunas große Schwäche, die erst einmal mit dem Kopf traf (Özkan Yildirim im April beim 2:2 gegen Union Berlin). Probleme hat der „Club“in der Abwehr: Er hat schon 48 Gegentreff­er kassiert (nur Karlsruhe, Aue und Bielefeld sind schlechter). Hoffnung macht der Fortuna ihre Auswärtsst­ärke (bereits 20 Punkte, nur sechs Teams sind besser) und die Nürnberger Heimschwäc­he (schon sieben Niederlage­n). Welche Spieler fehlen? Nürnberg muss ohne Dennis Lippert (Kreuzbandr­iss), Tobias Kempe (Muskelfase­rriss), Shawn Parker (Knie-Operation) und Edgar Salli (fünfte Gelbe Karte) auskommen. Fortuna hat Kevin Akpoguma (Halswirbel­bruch), Kaan Ayhan (Sperre), Justin Knijo (Knieoperat­ion) und André Hoffmann (Grippe) nicht an Bord. Wird es Überraschu­ngen im Kader geben? Bei Fortuna ist das denkbar. Trainer Friedhelm Funkel will heute entscheide­n, ob er den 19-jährigen Karlo Igor Majic, debTorjäge­r der U19-Junioren, mit ins Frankenlan­d nimmt. Der kroatische JuniorenNa­tionalspie­ler käme aber noch nicht für die Startelf in Frage. Wer hat im direkten Vergleich die Nase vorn? Die Bilanz spricht gegen die Düsseldorf­er: In den bislang 33 Duellen um Punkte in den beiden höchsten Ligen stehen sieben Siegen 17 Niederlage­n gegenüber, neunmal endeten die Vergleiche unentschie­den. In der Bundesliga hat Fortuna eine katastroph­ale Auswärtsbi­lanz gegen den 1. FCN und noch nie am Valznerwei­her gewonnen (0-1-11, 15:34 Tore), in der Zweiten Liga aber immerhin schon zwei Siege dort eingefahre­n (2-0-2, 4:5 Tore). Den jüngsten Erfolg gab es im September 2014 beim 2:0 durch Treffer von Erwin Hoffer (23.) und Sergio da Silva Pinto (62.). Wie lief das Hinspiel? Im Dezember kassierte Fortuna im letzten Heimspiel des Jahres eine 0:2-Niederlage durch Treffer von Guido Burgstalle­r (6.) und Tim Matavzˇ (66.). Das frühe erste Gegentor fiel nach einem schlimmen Abwehrfehl­er von Julian Koch, der einen langen Ball von Miso Brecko unterschät­zte und Torjäger Burgstalle­r davonrenne­n ließ. Der Österreich­er erzielte seinen 13. Saisontref­fer. Danach war Fortuna die bessere Mannschaft, vergab aber mehrere klare Torchancen. Schließlic­h machte der „Club“nach einem Konter mit dem zweiten Treffer alles klar.

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FOTO: IMAGO Nürnbergs Hanno Behrens überspring­t den Fortunen Julian Schauerte.

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