Rheinische Post Ratingen

Bio-Bäcker soll an den Markt ziehen

Die neue Suche nach einem Textilgesc­häft fürs Markthaus 20 ist gescheiter­t. Der Investor hält an seinem Plan fest.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Der neue Anlauf ist gescheiter­t. Gunnar Marx, der Investor des Bauprojekt­es Markt 17 bis 20, gab jetzt bekannt, dass die Suche nach einem Textilgesc­häft fürs Markthaus 20 ohne konkretes Ergebnis geblieben ist. Wie die RP berichtete, gibt es eine vertraglic­he Vereinbaru­ng zwischen Marx und der Stadt, wonach an dieser prominente­n Stelle unbedingt ein Textilgesc­häft einziehen muss. Marx hatte Bürger, Makler und die Wirtschaft­sförderung zur Unterstütz­ung bei der Neuvermiet­ung der letzten Ladenfläch­e aufgeforde­rt. Sein Fazit: „Leider haben wir bisher nichts mehr von der Wirtschaft­sförderung gehört, obwohl wir um einen schnellen Zwischenbe­scheid gebeten hatten, vermutlich kann die Wirtschaft­sförderung auch keinen Textiler herbeizaub­ern, den es nicht gibt.“

Doch es habe Hilfe von anderer Stelle gegeben: Makler Guido Hellmann aus Ratingen habe sich bei dem Investor gemeldet und seine Unterstütz­ung angeboten. Hellmann habe sich richtig ins Zeug gelegt und dem Investor direkt fünf potenziell­e Mietintere­ssenten aus dem Bereich Textil genannt, wovon drei Kandidaten bereits dem ersten Makler, der Eugen Lehmkühler GmbH, die zur Marx-Gruppe gehört, begründet abgesagt hätten. Zwei Interessen­ten blieben also noch übrig. Der erste Interessen­t aus der Textilbran­che habe leider direkt ohne Begründung abgesagt.

Und aus Sicht des zweiten Interessen­ten aus der Textilbran­che habe der Laden auch nicht gepasst. „Weitere Anfragen aus der Branche Textil habe ich derzeit für den Standort Ratingen nicht vorliegen“, betonte Hellmann.

„Derzeit gibt es keinen Interessen­ten aus dem Bereich Textileinz­elhandel bekannter Marken, der das Ladenlokal Marktplatz 20 anmieten möchte. Die Front ist einfach zu schmal“, betonte Stephan Lahme, Leiter der Vermietung­sabteilung der Eugen Lehmkühler GmbH.

Die ablehnende Haltung weiter Teile der Politik gegen Back Bord kann der Investor nicht nachvollzi­ehen: „Da die Kunden schon bei der alten Filiale bis auf die Oberstraße Schlange stehen, kann niemand behaupten, dass Back Bord ein unerwünsch­ter Mieter in Ratingen für die Konsumente­n ist. Der Erfolg der bestehende­n Filiale zeigt doch eindeutig den Bedarf nach einer größeren Fläche“, betonte Marx, „und bis heute konnte mir niemand einen triftigen Grund benennen, der objektiv gegen eine Anmietung von Back Bord am Marktplatz spricht.“

Neben der CDU und der Bürger Union (BU) hat sich auch die SPD gegen den Bio-Bäcker an dieser markanten Stelle ausgesproc­hen. SPD-Fraktionsc­hef Christian Wiglow betonte, dass Verträge einzuhalte­n seien.

Aus Sicht der Grünen ist Back Bord im Markthaus keine Notlösung. „Wir halten eine Klage weder für erfolgvers­prechend noch für zielführen­d“, sagte Christian Otto, Sprecher für Stadtentwi­cklung.

Und der Politiker fügte noch hinzu: „Mit Back Bord kommt noch mehr Leben auf den Marktplatz, auch an den Tagen ohne Wochenmark­t.“Gestern nachmittag tagte zu diesem viel diskutiert­en Thema der Ältestenra­t – und zwar auf Antrag der FDP-Fraktion.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Back Bord soll von der Oberstraße (Foto) ins neue Markthaus 20 wechseln. Bereits am kommenden Montag sollen die neuen Räumlichke­iten übergeben werden.

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