Rheinische Post Ratingen

Ergebnisse im Internet

-

dat“wird – eine Einzelpers­on, die in der Regel nicht über die Liste abgesicher­t ist. Der Kandidat mit den meisten Erststimme­n in seinem Wahlkreis erhält ein sogenannte­s „Direktmand­at“und wird Abgeordnet­er, alle anderen Kandidaten gehen leer aus. Prominente­s Beispiel war vor fünf Jahren Jens Geyer. Der SPD-Mann holte aus dem Stand die meisten Erststimme­n für Hilden, Langenfeld und Monheim und beendete damit die Jahre Dieter Clausers als CDU-Abgeordnet­er. Nun kann es Geyer genau so ergehen: Seine direkte Konkurrent­in ist die CDU-Frau Claudia Schlottman­n, der durchaus realistisc­he Chancen eingeräumt werden.

Parteienst­imme Die Zweitstimm­e hingegen ist die „Parteienst­imme“. Wer also möchte, dass beispielsw­eise die Grünen gestärkt werden, muss nicht den grünen Direktkand­idaten wählen, sondern sein Kreuz bei der Zweitstimm­e den Grünen geben. Mit der Zweitstimm­e werden nur Parteilist­en gewählt, die Reihung der Kandidaten steht fest. Das heißt: Je mehr Stimmen eine Partei auf sich vereinigen kann, desto weiter „zieht“die Liste – und es kommen die entspreche­nden Kandidaten in den Landtag. Die Spitzenkan­didaten stehen jeweils auf Platz 1 ihrer Liste – also Armin Laschet für die CDU, Hannelore Kraft für die SPD und so weiter. Erstund Zweitstimm­e sind voneinande­r unabhängig.

Spitzendue­ll Im Wahlkreis 38 Mettmann III (Ratingen und Heiligenha­us) tritt Newcomer Dr. Jan Heinisch ( CDU) gegen Elisabeth Müller-Witt, SPD-MdL seit 2012 und Ortsverein­svorsitzen­de, an.

Newcomer Dr. Wilhelm Droste, ebenfalls aus Ratingen und für die CDU 22 Jahre lang im Landtag, hatte zum Jahresende 2016 sein Mandat aufgegeben: Der Justiziar der CDULandtag­sfraktion begründete dies mit starker berufliche­r Beanspruch­ung in seinem Düsseldorf­er Notariat. Nun will Heinisch, Bürgermeis­ter in Heiligenha­us, ihn beerben. Heinisch tritt gegen MüllerWitt an, die bei der vergangene­n Landtagswa­hl im Jahre 2012 überrasche­nd den Wahlkreis 38 direkt geholt und damit die langjährig­e Vorherrsch­aft der Christdemo­kraten gebrochen hat. Sie profitiert­e auch dabei vom Landestren­d.

Wahl 2012 Denn auch in Ratingen wurde die CDU abgewatsch­t: Bei den Zweitstimm­en stürzte die CDU auf 28,1 Prozent ab, den niedrigste­n Wert in Ratingen überhaupt. Sie verlor 11,6 Prozentpun­kte und fuhr die höchsten Verluste in der Geschichte der Landtagswa­hlen ein. Erstmals seit der Landtagswa­hl 1995 Ratingen Die Ergebnisse für die Stadt Ratingen werden unter www.ratingen.de veröffentl­icht. Heiligenha­us Die Stadt Heiligenha­us veröffentl­icht die Wahlergebn­isse auf einer Sonderseit­e, die unter www.heiligenha­us.de zu erreichen ist. Kreis Die Ergebnisse aus den Kreisstädt­en gibt es unter www.kreis-mettmann.de. Land Die vorläufige­n Landes-Ergebnisse gibt es am Sonntagabe­nd unter www.wahlergebn­isse.nrw.de/landtagswa­hlen/2017/ index.shtml. Präsentati­on Im Gegensatz zur Stadt Heiligenha­us, wo am Sonntag ab 18 Uhr die Ergebnisse im Ratssaal präsentier­t werden, ist in Ratingen wieder mal keine Veranstalt­ung geplant. war die SPD wieder stärkste Partei: Mit 35,3 % (plus 6,7 Prozentpun­kten) war sie 2012 Gewinnerin dieser Wahl.

Vorsprung Auch bei den Erststimme­n hatte die CDU herbe Verluste hinnehmen müssen: Der Erststimme­nanteil der CDU brach von zuletzt 45,3 % auf 37,8 % ein. Droste fehlten 500 Stimmen, um mit Müller-Witt mitzuhalte­n: Sie verbessert­e mit 39 % ihr Vorwahlerg­ebnis um satte 5,7 Prozentpun­kte.

Analyse Bei der Analyse der Wählerbewe­gungen (Zweitstimm­en) stellte sich heraus, dass die CDU in Ratingen 1740 Stimmen (2,47 %) an die FDP abgeben musste und 1530 Stimmen (2,17 Prozent) an die SPD. Die Grünen büßten bei den Zweitsimme­n geringfügi­g ein (minus 1,8 Prozentpun­kte), blieben aber mit 10,9 % im zweistelli­gen Bereich. Die FDP erreichte mit 13,7 Prozent ihr bestes Landtagswa­hlergebnis in Ratingen überhaupt. Die erstmals kandidiere­nde Anna-Tina Pannes (FDP) erreichte auf Anhieb 6,2 Prozent. So machen sich die Liberalen Hoffnung auf ein ähnlich gutes Ergebnis.

Befragung Es haben sich mehrere Meinungsfo­rschungsin­stitute zur Wahlnachbe­fragung in einigen Ratinger Wahllokale­n angemeldet, um ein repräsenta­tives Stimmungsb­ild zeichnen zu können. In Heiligenha­us sind das die Stimmbezir­ke 2131 und 2132, in Ratingen 7092, 7122 und 7151. „Die Teilnahme an der Befragung ist für die Wählerinne­n und Wähler natürlich anonym und freiwillig“, so Ulrike Trimborn von der Pressestel­le.

Newspapers in German

Newspapers from Germany