Rheinische Post Ratingen

Schweigen

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Die Frage, wie es mit dem Einzelhand­el in der Innenstadt weitergehe­n wird, gewinnt mit der Diskussion um „Marx am Markt“an Brisanz. Hinzu kommt die Belegung im Stadttor durch einen Ein-EuroShop. Ein einzelhänd­lerischer Gewinn wird nirgendwo sichtbar. Mit anderen Worten: Namhafte Anbieter sind für Ratingen nicht zu akquiriere­n. Die Erkenntnis des Bürgermeis­ters, die Belegung neuer Geschäftsf­lächen sei „kein Wunschkonz­ert“, hilft da herzlich wenig. Ob nun Back Bord , Ernsting’s oder EinEuro-Shop: Der Niveauverl­ust ist unübersehb­ar. Kunden aus dem Umland gewinnt die Innenstadt damit nicht – die bereits fallende Zentralitä­ts-Kennziffer dokumentie­rt es nachdrückl­ich. Darunter leiden auch die Geschäfte, die auf Qualität und Niveau setzen und damit bislang den Reiz der Innenstadt ausmachen. Wenn die FDP davon spricht ( RP, 6.5.2017), dass „das Einzelhand­elskonzept der Stadt Ratingen ergebnisof­fen zu hinterfrag­en“sei, „alte Zöpfe“abzuschnei­den seien und einen „Masterplan Einzelhand­el“fordert, dann wüsste man gern, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt. Dass wird aber kaum jemand konkret erfahren, solange der betroffene Einzelhand­el so tut, als gehe ihn das alles nichts an. Der Handel hüllt sich in Schweigen. Ich vermisse die geballte Interessen­sbekundung der Ratinger Händlersch­aft. Uwe K. Frohns Ratingen

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