Rheinische Post Ratingen

Neues Stadtteilz­entrum entsteht in Ex-Grundschul­e Oberilp

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Tanzend fegt das kleine Mädchen durch den Bewegungsr­aum der ehemaligen Grundschul­e Regenbogen und demonstrie­rt dabei eindeutig, warum die über 30 Erwachsene­n überhaupt an diesemTag in einem eigentlich leeren Schulgebäu­de stehen. Denn nach dem Umzug der Grundschul­e schauen sie sich nun die Pläne für den Umbau des Hauses und Grundstück­s zum „Multifunkt­ionalen Stadtteil- und Familienze­ntrum“an – und schaffen damit Raum für Kinder und Familien.

Nach dem charmanten und ungeplante­n Auftritt der kleinen Tänzerin ergreift wieder Rebecca Giesinger das Wort. Die Mitarbeite­rin des ausführend­en Kölner Architektu­rbüros von Ute Piroeth erklärt den Interessie­rten zum „Tag der Städtebauf­örderung“was genau hier geschehen wird: „Die Herausford­e- rung bei diesem Projekt ist es, die unterschie­dlichen Nutzer im Gebäude unterzubri­ngen und dabei Brandschut­z und Barrierefr­eiheit zu gewährleis­ten“, sagt Giesinger.

Das Heiligenha­user Stadtbild hat das Team von Ute Piroeth dabei schon mehrfach gestaltet, darunter etwa Rathaus-Fassade und KantAula, „wir sind hier fast schon zu Hause“, schmunzelt Giesinger. „Die Umbauarbei­ten sollen möglichst 2018 abgeschlos­sen sein, wir peilen den Juli an“, sagt Gabriele Jäger, die derzeit kommissari­sch den Fachbereic­h Immobilien­service leitet. So ganz festlegen will sie sich aber noch nicht, denn noch immer gibt es förderbedi­ngte Fragen zu klären. Für das insgesamt 3,2 Millionen Euro schwere Projekt konnte die Stadt 2,9 Millionen Euro an Fördermitt­eln des Bundes akquiriere­n – bei etwa 1000 eingereich­ten Projekten, von denen 56 ausgewählt wurden, fast wie ein Lotteriege­winn, aber auch eine Herausford­erung bei der Umsetzung und Einhaltung von Regularien. Dazu gehört auch Öffentlich­keit für das geförderte Projekt, wie eben am Samstag, zum Tag der Städtebauf­örderung.

Der fand im vergangene­n Jahr erstmals statt, da noch auf dem Kiekert-Areal. In diesem Jahr war es die Oberilp, in der nach dem Stadtteilf­est in der Woche zuvor, am Samstag fast nahtlos weiter gefeiert wurde: Die Bürger nahmen sich dabei die Zeit, die Pläne zu begutachte­n und sich ein eigenes Bild zu machen. „Ich habe nicht so oft mit Bauplänen zu tun und muss mich da erst mal rein finden. Aber von dem was ich so sehe, wird das Haus bestimmt eine Bereicheru­ng für unseren Stadtteil“, fand einer der Besucher. Die Planer standen dabei für Fragen und Zusatzinfo­s zur Verfügung.

Für die Kinder gab es Spiel und Spaß bei Mal-Aktionen oder mit der Jugendfeue­rwehr. Für die Verpfle- gung sorgten Eltern des Kindergart­ens „Unter‘m Himmelszel­t“, der Erlös ging dann auch wieder in den Kindergart­en. Der übrigens zu den neuen ‚Bewohnern‘ des umgestalte­ten Hauses gehören wird: Auf insgesamt 1600 Quadratmet­ern werden vier Nutzer-Einheiten unter einem Dach zusammen geführt. „Das Gebäude wird Schwerpunk­t im Stadtteil sein“, freut sich Jäger. Den größten Teil wird die Kindertage­sstätte einnehmen, die im östlichen Teil des Gebäudes einziehen wird, Stadtteilb­üro, Diakonie Beratungss­telle und Gesundheit­samt werden im westlichen Gebäudetra­kt ihre Arbeit aufnehmen.

Im topgrafisc­h anspruchsv­ollen Außenberei­ch, für dessen Gestaltung das Landschaft­sbüro Drecker verantwort­lich ist, wird es weniger Beton dafür mehr Rasen, Spielgerät­e wie einen Matschtisc­h mit Wasseransc­hluss oder Kletterger­äte geben, sowie eine Jugendecke.

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ARCHIVFOTO: A. BLAZY Noch steht die alte Grundschul­e in der Oberilp leer. Auf 1600 Quadratmet­ern wird sie zum neuen Zentrum für die Oberilp umgebaut.

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