Rheinische Post Ratingen

Amri-Ausschuss in NRW beendet Arbeit

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Letzte Sitzung Infolge der NRWWahl endet der Untersuchu­ngsausschu­ss im Fall Amri vorzeitig. Einen Abschlussb­ericht gibt es nicht, aber einen Zwischenbe­richt. Ergebnisse Die Vernehmung zahlreiche­r Zeugen ergab, dass es zwischen den Behörden im Land, im Bund und in Bund-Länder-Gremien zu gravierend­en Abstimmung­sproblemen kam. So soll einem Zeugen zufolge die Polizei in Berlin eigenmächt­ig die Überwachun­g Amris eingestell­t haben, entscheide­nde Akten waren zur falschen Zeit am falschen Ort und Beamte nicht zur Stelle. aus Deutschlan­d verschwind­en müsse. Er versuchte dann über die Schweiz nach Italien auszureise­n.

Alles Weitere ist bekannt: An der Grenze wird Amri aufgegriff­en und wegen falscher Passersatz­papiere festgesetz­t. Der Bereitscha­ftsrichter in Ravensburg konnte sich vor dem Düsseldorf­er Untersuchu­ngsausschu­ss an seine Begegnung mit dem späteren Terroriste­n noch genau erinnern: „Er machte einen recht lockeren Eindruck, in keiner Weise aggressiv.“Der Tunesier tischte ihm eine Lüge auf: Er sei auf dem Weg zu seiner eigenen Hochzeit nach Turin, die eigentlich am Vortag hätte stattfinde­n sollen. Seine Braut mache schon Probleme. Der Richter nimmt ihm diese Geschichte zwar nicht ab, juristisch­e Handhabe, ihn zu inhaftiere­n, sieht er aber nicht.

Denn zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand, dass Amri der Mann ist, der in Berlin in eine schwere Straftat verwickelt ist. Ende September bitten auch die Polizeibea­mten in Berlin um den Erlass eines Haftbefehl­s. Ohne Erfolg.

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