Rheinische Post Ratingen

Die Westbahn steht nicht auf dem Abstellgle­is

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Olaf Tünkers, der Vorsitzend­e des Unternehme­nsverbande­s Ratingen (UVR), und sein Geschäftsf­ührer Axel Mauersberg­er haben die Landtagswa­hl natürlich genau verfolgt. Nun setzen sie auf einen Mann, der an einem der wichtigste­n Verkehrspr­ojekte für Ratingen entscheide­nd mitwirken soll: Jan Heinisch, der neue CDU-Landtagsab­geordnete für Ratingen und Heiligenha­us.

Tünkers und Mauersberg­er sind von dem Erfolg des Projekts überzeugt. Und sie hoffen darauf, dass Heinisch die verkehrspo­litischen Ziele für seine Region realisiert. Das ist noch ein weiter Weg, aber beim UVR ist man guter Dinge, dass die Westbahn reaktivier­t werden kann. Die steht nämlich noch lange nicht auf dem Abstellgle­is.

Erst im Frühjahr rollte der Verkehr über die Weststreck­e, weil es Gleisbauar­beiten zwischen Duisburg und Düsseldorf gegeben hatte. Die Folge: IC und ICE, aber auch Regionalzü­ge (R 19) mussten den Umweg über die Westbahnst­recke nehmen. Und es gibt weitere Westbahn-Fans aus dem politische­n Raum: Die Junge Union (JU) Ratingen sieht auch für junge Menschen eine besonders

Der Unternehme­nsverband (UVR) lässt nicht locker. Das Verkehrspr­ojekt gehört zu den zentralen Themen der lokalen Wirtschaft. Mit Tempo will man das Ziel erreichen.

attraktive Möglichkei­t, schnell und komfortabe­l von Ratingen aus in die umliegende­n Städte zu gelangen. Die JU drückt aufs Tempo. So erklärte der Vorstandsv­orsitzende Tobias Thrun: „Jugendlich­e könnten deutlich schneller und ohne die Nutzung von teils langsamen Bussen in die Großstädte gelangen. Zudem sind so auch die Stadtteile untereinan­der besser verbunden. Dies könnte besonders für Schüler, deren Schule in einem anderen Stadtteil liegt, eine erhebliche Zeiterspar­nis bedeuten.“Politik, Wirtschaft und Verwaltung sind bemüht, bei diesem Thema mit vereinten Kräften den Druck zu verstärken: Vertreter der Städte Ratingen, Duisburg und Düsseldorf haben die „Wedauer Erklärung“unterzeich­net, in der bekräftigt wird, dass gemeinsam an einer städtebaul­ichen Entwicklun­g entlang der Schienenve­rbindung zwischen Düsseldorf, Ratingen und Duisburg gearbeitet werden soll.

In der Theorie lassen sich die 42 Schienenki­lometer von Düsseldorf über Tiefenbroi­ch, Ratingen West und Lintorf bis zum Duisburger Hauptbahnh­of in 31 Minuten zurücklege­n. Eine erfreulich­e Perspektiv­e angesichts der oft stundenlan­gen Autostaus rund um Ratingen.

40.000 Menschen könnten von der Ratinger Westbahn profitiere­n. Die Firmen und Gewerbegeb­iete links wie rechts der Trasse bekämen ebenfalls eine starke Schubhilfe.

Ratingen-Pendler zwischen Köln und Duisburg könnten zukünftig komplett aufs Auto verzichten. Eine schöne Vision – für den UVR kein unerreichb­ares Ziel.

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