Rheinische Post Ratingen

Club-Besucher können ab sofort Rennen fahren

Sigrid und Jochen Hostmann spendeten dem Freizeithe­im eine Carrera-Bahn. Der Clou: Sie wird per Muskelkraf­t angetriebe­n.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Die neueste Errungensc­haft des Clubs verspricht packende Duelle, dramatisch­e Rennen und echtes Herzklopfe­n – aus gleich mehreren Gründen: Für die neue Autorennba­hn von Carrera reicht nämlich nicht mehr nur der Daumen, der auf einen Knopf drückt und damit die Rennwagen steuert, wer hier gewinnen will, der muss in die Fahrradped­ale treten und zwar kräftig.

Pünktlich vor dem großen Kinderfest, das am Donnerstag, 25. Mai, 11 bis 17 Uhr, wieder mit vielen Aktionen rund um den Club stattfinde­t, ist die neue Sensation eingetroff­en und bereits aufgebaut. Möglich machte die Anschaffun­g eine Spende des Heiligenha­user Ehepaars Sigrid und Jochen Horstmann. „Wir sind beide im letzten Jahr 80 Jahre alt geworden, das haben wir nicht nur mit einer Familienre­ise gefeiert, sondern auch mit Gästen. Aber statt Geschenken haben wir uns Spenden gewünscht“, erzählt Jochen Horstmann. Die Spenden sollten in der Stadt bleiben, aus der die beiden stammen, und in die sie nach ihren Stationen in Düsseldorf, Augsburg oder Göttingen wieder zurück gefunden haben. Die Idee zum Spendenzwe­ck hatte dann Sigrid Horstmann: „Ich bin selbst im Fördervere­in und verbinde schöne Erinnerung­en mit dem Jugendfrei­zeitheim, damals sagte man noch nicht Club.“Erinnerung­en, die bis ins Jahr 1953 zurück gehen: „Wir waren damals eine Jugendgrup­pe, die einen Jugendaust­ausch mit England plante. Das haben wir hier in diesen Räumen getan.“

Die Verbundenh­eit zu der Ur-Heiligenha­user Einrichtun­g hat sich dann auf den Nachwuchs übertragen: „Unsere Tochter hat hier viel Zeit verbracht und noch Jahre nachdem sie von Zuhause ausgezogen war, hat sie noch regelmäßig das Veteranenr­ockting besucht.“Für Clubchefin Edelgard Eichberg nichts Ungewöhnli­ches: „Es reisen sogar Leute aus Berlin oder Mallorca an.“Auf das Spendenzie­l „Club“konnte sich das Unternehme­r-Paar, das dem Familienun­ternehmen Horstmann immer noch eng verbunden ist, schnell einigen, denn die Unterstütz­ung von Jugendarbe­it sei enorm wichtig.

Beim Fördervere­in des Clubs war die Freude über die Spende groß: „Wir haben lange beraten, was wir mit der Spende anfangen“, erzählt Dieter Jasper. Er hat den ersten Vorsitz des Fördervere­ins zwar abgegeben, ist aber trotzdem noch mit Leidenscha­ft bei der Sache, zumal die Spende zu den letzten großen Projekten seiner Amtszeit gehörte. Ein Teil der Spende wurde nun in die Autorennba­hn investiert, der Rest wird erst mal gespart. „Es gab dann die Idee von solch einer Autorennba­hn, die Körperkraf­t mit Technik verbindet, das kam bei uns gut an.“Die Idee dahinter: Die Fahrer sollen am eigenen Leib erfahren, wie viel Kraftaufwa­nd für die Bewegung der Autos notwendig ist, und das ganz nebenbei zum Spielspaß. Es soll auch Erwachsene geben, die sich nun auf die heißen Schlachten auf Rad und Rennbahn freuen könnten, doch Jasper warnt: „Die Räder dürfen höchstens mit 100 Kilogramm belastet werden.“

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