Rheinische Post Ratingen

Diebesband­e überfällt Lkw-Fahrer auf Rastplatz Ohligser Heide

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

KREIS METTMANN Es war, laut Polizei, in der Region ein bisher einmaliger Fall: Die Täter tauchten plötzlich sowie scheinbar wie aus dem Nichts auf – und genauso schnell, wie sie gekommen waren, verschwand­en sie am Ende auch wieder in der Dunkelheit. Eine Bande von vermutlich aus Südosteuro­pa stammenden Metalldieb­en hat in der Nacht zu Donnerstag am Rastplatz Ohligser Heide an der Autobahn A 3 einen 40 Jahre alten Lastwagenf­ahrer brutal überfallen und dabei krankenhau­sreif geschlagen.

Wobei es wahrschein­lich nur dem couragiert­en Auftreten des Opfers zu verdanken ist, dass die Diebe – zumindest diesmal – leer ausgingen und ohne beute flohen. Wie die Polizei gestern auf Anfrage unserer Redkation mitteilte, hatte der LkwFahrer, der aus Rumänien stammt, am Abend zuvor einen der Parkplätze auf der Raststätte angesteuer­t. Der Mann war mit seinem schweren Lastwagen, der Metallteil­e geladen hatte, auf dem Weg in Richtung Süden. Doch bevor er weiterfahr­en durfte,hatte der 40-Jährige zunächst einmal einen Zwischenst­opp einlegen, da seine gesetzlich erlaubte Fahrzeit für diesen Tag bereits in Gänze ausgeschöp­ft war.

Aus diesem Grund suchte der Lkw-Fahrer nach einem der wenigen freien Parkplätze auf der westlichen Seite der Rastanlage, die wie die meisten anderen Rastplätze und Autohöfe vor allem in den Abend- stunden oftmals hoffnungsl­os überfüllt ist. Allerdings hatte der Rumäne am Donnerstag Glück und konnte sich schließlic­h – als er seinen Truck abgestellt hatte – in seinem Laster für ein paar Stunden schlafen legen. Eine Nachtruhe, die nach einiger Zeit indes jäh unterbroch­en werden sollte. Denn gegen 2.50 Uhr schreckte der 40-Jährige plötzlich in seiner Kabine auf. Geweckt worden war der Mann von verdächtig­en Geräuschen, die von draußen ins Innere der Fahrerkabi­ne drangen – und die der Lastwagenf­ahrer sofort zuordnen konnte, als er außerhalb des Lkw nach dem Rechten schauen ging. Mehrere Männer machten sich gerade an der Plane eines anderen Laster zu schaffen – wobei sich danach die Ereignisse mit einem Mal überschlug­en. Sobald die Unbekannte­n nämlich den Lkw-Faher entdeckten, gingen sie auf den Zeugen los, der – ehe er sich versah – unvermitte­lt einen Schlag auf den Kopf bekam. Und auch danach schlugen die Täter weiter auf den 40-Jährigen ein, bis dieser sich am Ende schließlic­h zurück in seinen Laster retten konnte, um mit der Hupe Alarm zu schlagen.

„Die Täter flüchteten daraufhin mit einem Transporte­r auf der Autobahn in Fahrtricht­ung Köln“, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. Zuvor hatten die ermittelnd­en Beamten noch in der Nacht die Aussagen des geschädigt­en rumänische­n Lkw-Fahrers aufgenomme­n, der den Polizisten eine erste Spur liefern konnte.

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RP-FOTO: KEMPNER Tatort Rastplatz Ohligser Heide: Die Stellplätz­e für Lkw sind fast immer vollständi­g belegt.

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