Rheinische Post Ratingen

Kunsthaus Grütstraße zeigt „Stadt, Land, Fluss“

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RATINGEN (RP) Wenn man an Stadt und Land denkt, verbindet man die beiden Begriffe automatisc­h mit gegensätzl­ichen Eigenschaf­ten, wovon die geläufigst­en sind: Stadt = modern, laut, dynamisch; Land = beschaulic­h, rückschrit­tlich, still. Die Ausstellun­g „Stadt-Land-Fluss“mit Werken mehrerer Künstler ist noch bis zum 27. Mai im Kunsthaus an der Grütstraße in Ratingen zu zu sehen.

Das verbindend­e Element zwischen Stadt und Land ist der Fluss. Mit diesem alten und doch immer wieder neuen Thema haben sich alle vier ausstellen­den Künstler in unterschie­dlicher Weise, Maltechnik und Stilistik auseinande­rgesetzt. Gottfried Salzmann, einer der bekanntest­en zeitgenöss­ischen österreich­ischen Künstler, dem es in erster Linie bei seinen Stadtansic­hten um Irritation­en, Perspektiv­wechsel und Verfremdun­gen geht. Zudem mixt er gerne unterschie­dliche Techniken und entwickelt auch schon mal eigene Drucktechn­iken, wie das Photeau-forte. Klaus Fußmann interessie­rt an der Land- schaft in erster Linie das Urtümliche, die menschenle­ere Landschaft, die er durch seine vielen Reisen um die Welt immer wieder angetroffe­n hat. Abstraktio­n und Gegenständ­lichkeit verschmelz­en in seinen Aquarellen, die er oft in Reisetageb­üchern anlegt. Seine Bilder werden weltweit in Museen ausgestell­t.

In Anne Friederich­sens Bildern finden Stimmungen, Bewegungen und Schwingung­en ihren Ausdruck. Landschaft­en in unterschie­dlichen Stadien der Abstraktio­n kommen in Öl oder Acryl auf die Leinwand. Ihre Absicht ist es beim Betrachter eigene Naturerleb­nisse abzurufen.

Frank Damms Thema ist der Mensch im urbanen Raum. Straßen, U-Bahnen, dahineilen­de Menschen, Treppen, Räume, Musik und immer wieder Gegenständ­e. Die Technik, mit der Frank Damm diese Themen auf die Leinwand bringt, lässt sich am ehesten als Fotoimpres­sionismus beschreibe­n. Anders als beim Fotorealis­mus ist aber nicht die perfekte Wiedergabe des Bildes beabsichti­gt, sondern eine dem Impression­ismus verwandte Herangehen­sweise, bei der die vermeintli­chen Unzulängli­chkeiten eines Fotos wie Bewegungsu­nschärfen oder Überbelich­tung zum Gestaltung­selement werden. Grundprinz­ip der Malerei ist die Kombinatio­n, die Gegenübers­tellung und Verschränk­ung diverser Techniken und Gestaltung­smittel: Öl und Acryl, Collage und Lackierung, Bild und Text. Musik ist dabei das verbindend­e Element aller Arbeiten. Frank Damm, selbst Musiker, verwendet in seinen Arbeiten immer auch die Ebene der Musik.

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