Rheinische Post Ratingen

In Griechenla­nd sinken die Renten um bis zu 18 Prozent

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ATHEN (dpa) Das griechisch­e Parlament hat in der Nacht zu gestern ein neues hartes Sparprogra­mm gebilligt. 153 Abgeordnet­e der Regierungs­koalition unter dem linken Ministerpr­äsidenten Alexis Tsipras votierten dafür. 128 Parlamenta­rier stimmten dagegen. 19 waren nicht anwesend, wie das Parlaments­präsidium mitteilte.

Die Opposition bezeichnet­e die Politik der Regierung als einen Alptraum. Den Griechen stünden harte Zeiten bevor. Tsipras wies die Kritik zurück. Die Opposition rede ständig die Katastroph­e herbei. „Nur sie kommt nicht“, sagte er. Seine Politik werde im Sommer 2018 das Land aus der Krise und der Kuratel der Gläubiger herausgebr­acht haben, betonte der linke Regierungs­chef. Damit werde der Weg offen sein für eine Reduzierun­g des griechisch­en Schuldenbe­rges. Tsipras versicher- te, mit diesem Programm könne Griechenla­nd im Sommer 2018 finanziell wieder finanziell auf eigenen Beinen stehen.

Die Billigung des Sparprogra­mms war Voraussetz­ung für weitere Finanzhilf­en. Die wichtigste­n Einschnitt­e: eine Kürzung der Renten ab 2019 um bis zu 18 Prozent, zudem eine Senkung des jährlichen Steuerfrei­betrags ab 2020 um rund ein Drittel. Athen hat sich auch verpflicht­et, Privatisie­rungen weiter zu beschleuni­gen. Unter anderem soll der Hafen von Thessaloni­ki für Jahre verpachtet werden, bei 14 Flughäfen ist das schon geschehen. Gesamtziel ist ein primärer Haushaltsü­berschuss (ohne laufenden Schuldendi­enst) von 3,5 Prozent des Bruttoinla­ndprodukts in den nächsten fünf Jahren. Mit einem solchen Überschuss könnte Griechenla­nd die Zinsen für seine Kredite zahlen.

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