Rheinische Post Ratingen

„Meterkonve­ntion“für einheitlic­he Maßeinheit­en

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Der menschlich­e Körper war das erste Maßband. Elle, Fuß und Schritt waren die Maßeinheit­en, mit denen Menschen Entfernung­en und Längen bestimmten. Natürlich war dieses System ungenau. Wer findet schon zwei Menschen mit derselben Schrittlän­ge? Und wessen Fuß sollte die Grundlage sein? Einen ersten Schritt auf dem Weg hin zu einem einheitlic­hen Maßsystem machte Frankreich nach der Revolution. Dort wurden der Urmeter und das Urkilogram­m festgelegt. Der Urmeter orientiert­e sich nicht am Menschen, sondern am Planeten: Er sollte exakt ein Viermillio­nstel des Erdumfangs betragen. Durchsetze­n konnte sich die neue Maßeinheit zunächst nicht. Wer konnte schon im alltäglich­en Leben mal eben kurz den Erdumfang ausrechnen? Also rechneten die Menschen weiter mit Fuß und Elle. Am 20. Mai 1875 versuchten 17 Staaten, dem endgültig ein Ende zu setzen. Sie unterzeich­neten die so genannte Meterkonve­ntion, einen internatio­nalen Vertrag, der die Unterzeich­ner dazu verpflicht­ete, das metrische System zu vervollkom­mnen. Dabei verwendete­n die Wissenscha­ftler zunächst den Urmeter in seiner ursprüngli­chen Form, mussten aber bald zwei Dinge feststelle­n: Erstens waren die ursprüngli­chen Berechnung­en zum Erdumfang fehlerhaft, zweitens ist der Erdumfang nicht konstant, sondern ändert sich im Lauf der Geschichte. Eine neue Definition musste her. Ein Meter wird heute definiert als die Entfernung, die das Licht in einer 299.792.458stel Sekunde zurücklegt.

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