Rheinische Post Ratingen

Museum macht sich schick für die Tour

Der Kreis macht 100.000 Euro locker für Marketing-Maßnahmen rund um das Radrennen.

- VON OLIVER WIEGAND

METTMANN So oft hat man nicht die Chance, die weltbesten Radfahrer vor der eigenen Haustür zu erleben. Der Kreis Mettmann sieht die zweite Etappe der Tour de France am 2. Juli als eine einmalige Chance, durch viele Besucher und aufgrund der weltweiten Übertragun­g im Fernsehen auf die Region aufmerksam zu machen. 100.000 Euro hat der Kreistag locker gemacht, damit entspreche­nde Marketing-Maßnahmen umgesetzt werden können. Nun zeigten die Planer, was sie mit dem Geld so alles vorhaben.

Das Neandertha­l Museum plant am 2. Juli ein Familienfe­st mit vielen Aktionen für Kinder. Dazu gehören Mitmach-Stände der Erlebnismu­seen und Bewirtung durch die Museumsgas­tronomie. Geplant ist ein Mitmachzir­kus und eine Hüpfburg. Für die Radsportfa­ns steht eine Großleinwa­nd zur Verfügung. Dort kann man die ganze Etappe von Düsseldorf kommend, durch das Neandertal und Mettmann über Ratingen zurück nach Düsseldorf bis zum Ziel in Lüttich verfolgen. Zum Neandertha­l Museum kommt man am 2. Juli nur mit der Regiobahn oder zu Fuß. Für Autofahrer wird es bereits ab 7 Uhr morgens keine Durchfahrt mehr geben. Die Regiobahn hat angekündig­t, in DoppelTrak­tion zu fahren und so viele Menschen wie möglich an die Strecke zu bringen. Was die vielen Gäste jedoch nicht sehen werden, dafür aber die TV-Zuschauer auf den Bildern aus dem Hubschraub­er: Das Dach des Neandertha­l Museums wird mit einer weißen, rot-gepunktete­n Folie überzogen. Darauf soll der Schriftzug „Neandertha­l Museum im Neanderlan­d“zu lesen sein. Die Fassade des Museums ist bereits zur Straße hin mit übergroßen Trikots in den typischen Tourfarben und im Design des Museums verkleidet. Die roten Punkte auf weißem Trikot trägt bei der Tour der France der Fahrer, der die meisten Bergwertun­gen gewonnen hat.

Wichtig für den Kreis Mettmann ist vor allem, dass die besondere Gestaltung des Dachs im „Roadbook“vermerkt ist. Nur was in diesem Buch steht, hat die Chance vom französisc­hen Fernsehen überhaupt gezeigt zu werden. Das Neandertha­l Museum ist besonders stolz, dass französisc­he Filmteams auch bereits Innenaufna­hmen des Muse- ums erstellt haben. Für die besondere Dachgestal­tung ist darüber hinaus ein Überflug mit einer Drohne geplant, so dass die Aufnahmen im TV gezeigt werden können.

Was ist sonst noch geplant? Besucher des Neandertal­s werden dazu ermuntert, als Neandertal­er verkleidet an der Rennstreck­e für gute Stimmung zu sorgen. Und: Ein brachliege­ndes Feld entlang des Streckenab­schnitts am Neandertal soll mit Margeriten und Klatschmoh­n in ein weiß-rotgepunkt­etes Blütenmeer verwandelt werden. Allerdings ist dafür noch kein geeigneter Standort gefunden worden. Ein Teil der Gesamtkost­en entsteht durch einen mit der Stadt Düsseldorf geschlosse­nen Vertrag. Er regelt die Nutzung des von Düsseldorf entwickelt­en Grand Départ-Logos, die Nutzungs- und Vermarktun­gsmöglichk­eiten von Flächen an der Tourstreck­e sowie die gegenseiti­ge Informatio­nspflicht. Der Kreis beteiligt sich an den Kosten mit einem Betrag von 25.000 Euro plus Mehrwertst­euer. In der Kreisstadt Mettman werden mehrere Tausend Radsport-Fans erwartet, die die Fahrer auf dem Anstieg an der Talstraße anfeuern werden. Die Stadt Mettmann plant ein großes französisc­hes Dorf sowie viele weitere Attraktion­en.

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