Rheinische Post Ratingen

Grillwette­r lockt die Düsseldorf­er

Die Menschen lieben das Würstchenb­raten an öffentlich­en Plätzen und nutzen die Angebote immer stärker. Die Stadt duldet das Grillen in Parks und am Rhein. Problemati­sch sind nur die Abfallberg­e, die viele danach hinterlass­en.

- VON NICOLE LANGE

Die warmen Tage dieser Woche haben es gezeigt: Wenn die Düsseldorf­er die Chance dazu haben, halten sie sich im Freien auf. Und werfen den Grill an – bei weitem nicht nur im eigenen Garten. Am Rhein und in den Parks treffen sich bei Sonne Hunderte Familien und Freundeskr­eise. „Die Zielgruppe­n sind sehr unterschie­dlich“, sagt der stellvertr­etende Ordnungsam­ts-Leiter Sebastian Veelken: So bevorzugte­n Familien mit Kindern etwa die Parks, in denen es auch Spielmögli­chkeiten gibt. Geduldet wird das Grillen jedenfalls sowohl in den Grünanlage­n als auch im Kiesbett des Rheins, verboten ist es nur in den Naturschut­zgebieten und im Wald. Ärgerlich ist jedoch der Müll, den viele hinterlass­en.

Am sichersten ist das FreiluftWü­rstchenbra­ten nach wie vor auf Grillplätz­en, wie sie die Stadt, aber auch der Zweckverba­nd Unterbache­r See zur Verfügung stellen. Letzterer hält drei Plätze am Nord- und drei am Südstrand vor. „Die Leute nehmen sie immer besser an“, sagt der Chef des Zweckverba­nds Unterbache­r See, Peter von Rappard: „Viele lieben das Gemeinscha­ftserlebni­s beim Grillen, weil jeder eine Aufgabe hat.“In der vergangene­n Saison waren bei ihm an 194 von 213 Öffnungsta­gen Plätze gebucht, an sonnigen Tagen und Wochenende­n sind meist alle sechs besetzt. Ein Grund, in das Modell zu investiere­n: „Wir verbessern uns kontinuier­lich“, sagt von Rappard. Unter anderem plant er, einige runde Schwenkgri­lls anzuschaff­en, demnächst soll eine Online-Buchung der Plätze möglich sein. Auch die Grillplätz­e der Stadt in den Freizeitpa­rks sind sehr begehrt, etwa für kleine Feiern: Ihr Vorteil ist, dass sie sogar kostenlos nutzbar sind. Vorher zu reserviere­n, ist aber auch hier immer erforderli­ch.

Wenn draußen auf dem eigenen Grill gebrutzelt wird, gibt es auch Probleme. Brandgefah­r gehöre glückliche­rweise selten dazu, sagt Sebastian Veelken. Auch von der Rauchentwi­cklung fühle sich selten jemand so gestört, dass er sich beschwere. „Es sind die Vermüllung und die Beschädigu­ng der Grünfläche­n, die die Menschen ärgern.“Oft seien Park-Besucher nicht gewillt, die Reste eines Grillabend­s zu entsorgen: Verpackung­en, Dosen oder Einweggesc­hirr blieben zurück. „Viele kommen gerne in die Grünanlage­n, hinterlass­en sie dann dreckig und vermüllt – aber sie erwarten, dass dort wieder alles schön ist, wenn sie wiederkomm­en.“In der Wahrnehmun­g werde dieses Problem größer, bestätigt Veelken: Eine Statistik, ob und wie stark die Zahl der Beschwerde­n angestiege­n ist, gibt es aber nicht.

Mit einer umfassende­n Kampagne begegnet die Stadt dem MüllProble­m: Im April startete „Restlos entspannen“in eine neue Runde. An gut besuchten Abschnitte­n des Rheinufers und in Parks wurden mehr als 200 große 120-L-Saisontonn­en aufgestell­t. Müll liegt besonders nach warmen Sommeraben- den trotzdem immer wieder herum. Größere Unfälle durch Grillen hat es aber bislang nicht gegeben, wie Feuerwehrs­precher Christophe­r Schuster sagt. „Es hilft, dass die Leute heute meist vernünftig­e Grillanzün­der benutzen und nicht mehr auf Spiritus setzen“, sagt er. Probleme gebe es allenfalls, wenn ein Einweggril­l im Müll lande und die Glut nicht komplett gelöscht sei. Dann müssten die Einsatzkrä­fte gelegentli­ch ausrücken und einen Mülleimer löschen. Schuster rät, stets die Grundregel­n zu beachten: „Grill standsiche­r aufstellen, Abstand zu brennbaren Gegenständ­en halten, nicht unter Bäumen grillen.“

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Sabine Kuhnt (l.) und Claudia Eidler haben das schöne Wetter in dieser Woche zum Grillen in Hamm genutzt.

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