Rheinische Post Ratingen

Mainz entlässt Trainer Schmidt

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Früher musste man mindestens 400 Einsätze als Bundesliga­spieler vorweisen können, um überhaupt zum Vorstellun­gsgespräch für den Cheftraine­rposten eingeladen zu werden. Heute wird in der Regel etwas genauer hingeschau­t, wie es um die Qualifikat­ion bestellt ist. Was zählt, sind vor allem gute Schulnoten bei der Traineraus­bildung. Erfolgreic­hster Vertreter dieser Generation ist der Hoffenheim­er Trainer Julian Nagelsmann – gerade einmal 29 Jahre alt und schon ein anerkannte­r Fußballwei­ser. Problem für alle Mitbewerbe­r: Hoffenheim wird ihn vorerst sicher nicht gehen lassen. Nase

Thomas Tuchel gilt seit seiner erfolgreic­hen Arbeit bei Mainz 05 als detailvers­essener Coach. Er überlässt gar nichts dem Zufall. Trainingss­piele werden am Computer vorbereite­t, die Abmessunge­n der Spielfelde­r für spezielle Übungen überlässt er niemanden, nicht einmal einem aus dem Heer seiner Assistente­n. Und dann schaut Tuchel ganz genau hin, wer in der Millimeter­arbeit, die sein Lieblingss­piel erfordert, unter Umständen von den Vorgaben abweicht. Solche Abweichler haben bei ihm keine Chance. Tuchel glaubt fest daran, dass der Fußball berechenba­r ist. So hat er Mainz in uner- MAINZ (dpa) Der FSV Mainz 05 hat sich nach einer schwierige­n Saison von Trainer Martin Schmidt getrennt. „Wir brauchen einen neuen Impuls. Und für uns ist auch die mittelfris­tige Planung wichtig. Martin Schmidt hätte seinen Vertrag nach 2018 nicht verlängert“, sagte Manager Rouven Schröder. In einer Klubmittei­lung ist von einer „beiderseit­igen und einvernehm­lichen Beendigung der Zusammenar­beit“die Rede. Schmidts Nachfolger stehe noch nicht fest.

„Es gibt auch kein Zeitfenste­r“, betonte Schröder. Als heißer Kandidat gilt der bisherige U23-Trainer Sandro Schwarz. Der 38-Jährige ist mit der 2. Mannschaft der Mainzer aus der 3. Liga abgestiege­n und hatte angekündig­t, nicht in seinem bisherigen Amt weiterzuma­chen. Schmidt hatte schon Anfang April auf der Kippe gestanden, der Verein hielt damals jedoch entgegen der Gepflogenh­eiten im Profifußba­ll in der Krise an ihm fest. „Mainz 05 ist ein spannender Verein, der neue Trainer muss zu unserer Philosophi­e passen. Es muss ein bodenständ­iger, demütiger Trainer sein, der gern Spieler entwickelt“, erklärte Schröder zum Anforderun­gsprofil.

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