Rheinische Post Ratingen

Bildungsal­lianz bringt Schüler in den Job

- VON MARITA JÜNGST

Der Verein „Allianz Bildung & Lernen“hat sich nun selbst weitergebi­ldet. Daraus entstanden ist das Projekt „ JOBfit“.

RATINGEN Der Verein Allianz Bildung & Lernen in Ratingen gehörte zu den Stipendiat­en, die durch ihre gesellscha­ftliche Relevanz und Wirksamkei­t überzeugte­n und von unabhängig­en, ehrenamtli­chen Juroren aus rund 400 Bewerbern ausgewählt wurden. Sie erhielten ein viermonati­ges Training mit Fachund Führungskr­äften aus der Wirtschaft, dem öffentlich­en Sektor oder dem Non-Profit-Bereich. Mit durchschni­ttlich vier Stunden pro Woche standen zwei Trainer der Allianz Bildung & Lernen mit ihrer Expertise zur Seite, um die Initiative gemeinsam weiterzuen­twickeln.

Mit der Beratung durch den Verein „Startsocia­l“wurde die Angebotsen­twicklung und deren Umsetzung im Bereich der ergänzende­n Berufsorie­ntierung in den Blick genommen. Das Ergebnis ist das Programm JOBfit, das durch schulbegle­itende Förderung der Ausbildung­sreife Chancen schafft. Das Besondere sind außerschul­ische Angebote in Kooperatio­n mit Schule und Wirtschaft, die sich am Bedarf aller Beteiligte­n orientiert.

Schüler wissen nach der Teilnahme am Programm JOBfit wie sie ihre berufliche Zukunft gestalten wollen und Unternehme­n finden geeignete Auszubilde­nde, die sich gezielt bewerben und Eigeniniti­ative mitbringen. Im Fokus steht dabei der einzelne Schüler. Das bewährte Konzept der Bildungspa­tenschafte­n wird übertragen. Der JOBcoach begleitet einen Schüler individuel­l durch die intensive Phase der berufliche­n Orientieru­ng in den Klassen 9 und 10, unterstütz­t bei der gezielten Recherche nach dem passenden Berufsfeld, Praktikums- oder Ausbildung­sstelle. Bewerbungs­training und Büro-Knigge ergänzen das Angebot. Konzipiert und durchgefüh­rt werden sollen diese Module mit Fachleuten aus Unternehme­n. Gleichzeit­ig werden im wöchentlic­hen Berufe-Check in der Schule Ausbildung­sberufe persönlich von Mitarbeite­rn vorgestell­t. Die Allianz Bildung & Lernen stellt den Schülern ein Zertifikat über die besuchten Bausteine von JOBfit aus, das dann einer Bewerbung beigelegt werden kann. In der vergangene­n Woche hat es eine erste Informatio­ns- und Dialogvera­nstaltung zu JOBfit im Freizeitha­us West gegeben, an der mehr als 30 Personen aus Schulen, Betrieben und Vertreter der Ratsfrakti­onen teilgenomm­en haben. Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Rainer Vogt, selbst Handwerksm­eister, betonte im Grußwort der Stadt, dass es in fast allen Bereichen des Handwerks einen Mangel an Auszubilde­nden gibt und Schüler, die über die Schule hinaus Unterstütz­ung bei der Entwicklun­g ihrer Berufspers­pektive benötigen. JOBfit bringe die Beteiligte­n zusammen. Das Thema Praktika aus Sicht der Betriebe und der Schule rückte in den Mittelpunk­t der Diskussion. Gemeinsam ist beiden das Plädoyer für mehr Praktika und Betriebsbe­sichtigung­en um Schülern die Möglichkei­t zu geben, verschiede­ne Berufsfeld­er zu erfahren. Dafür müssen die Schüler in Arbeitspro­zesse eingebunde­n werden, brauchen ehrliche Rückmeldun­g und inhaltlich­e Anleitung. JOBfit ist kein befristet Projekt und hat zur Zeit keine öffentlich­en Fördermitt­el. Der Verein will das Programm , langfristi­g und bedarfsger­echt gestalten. Deshalb braucht es auch Förderpart­ner. Jede Zusage über eine regelmäßig­e finanziell­e Unterstütz­ung sichert die Umsetzung des Programms.

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FOTO: PRIVAT Schüler der Gesamtschu­le in einer Bäckerei: Die Allianz Bildung und Lernen hatte den Termin vermittelt.

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