Rheinische Post Ratingen

Ekelbäcker­ei will nun sauber arbeiten

Vor zwei Jahren machte eine Bäckerei aus dem Kreis Mettmann bundesweit Schlagzeil­en. Der Kreis droht mit der sofortigen Schließung, wenn die Hygienevor­schriften nicht eingehalte­n werden. Dazu gab es hohe Bußgelder.

- VON OLIVER WIEGAND

METTMANN Als die Lebensmitt­elkontroll­eure des Kreises Mettmann vor zwei Jahren hinter die Kulissen einer Großbäcker­ei im Kreis Mettmann schauten, war die Mängellist­e lang. Kaputte Fliesen, Dreck an den Produktion­sstätten für Brot, Kuchen und Teilchen sowie dreckige sanitäre Anlagen. Dazu kamen Mäusekot und „sonstiger Schädlings­befall“. Die Backstube war mit Staub und Gespinsten verschmutz­t. Der Bodenberei­ch des Gärschrank­s war massiv klebrig verdreckt. Der Fall hatte vor zwei Jahren für Aufse- ons- und Qualitätss­tandards für einen Bäckereibe­trieb wurden im vergangene­n Jahr mithilfe einer Ordnungsve­rfügung verbindlic­h festgeschr­ieben. Für den Fall, dass auch nur einzelne dieser Anordnunge­n missachtet werden, droht der Bäckerei die sofortige Stilllegun­g.

„Wir können durch die Anwendung von unmittelba­rem Zwang den Betrieb durch Versiegelu­ng und Verplombun­g der Geschäftsr­äume sowie von Produktion­smaschinen stilllegen“, sagt Amtsleiter­in Dorothea Stangier. Darüber hinaus wird der Betrieb so oft kontrollie­rt, wie es rechtlich zulässig ist, kündigte der Kreis an. Mit diesen Maßnahmen hat der Kreis offenbar Erfolg. In dem Betrieb sei nun die Einsicht eingekehrt, dass jede Missachtun­g von rechtliche­n Vorgaben harte Konsequenz­en zur Folge hat.

Doch das war noch nicht alles: Um der Betriebs- und Geschäftsl­eitung klar zu machen, dass die haarsträub­enden Hygienemän­gel auch persönlich­e Folgen haben, wurden gegen mehrere Personen saftige Bußgeldbes­cheide erlassen. Pro Bußgeldbes­cheid gegen Mitglieder der Geschäftsf­ührung geht es um Summen im „hohen vier- oder fünfstelli­gen Bereich“, berichtet das Amt für Verbrauche­rschutz. Wer in so einem Dreck Brötchen und Kuchen herstellt, sollte den Gewinn nicht ganz für sich behalten dürfen.

Die Mitarbeite­r des Kreises Mettmann sind mehrfach von Bürgern aufgeforde­rt worden, den Namen des Betriebes zu nennen. Das Amt für Verbrauche­rschutz legt jedoch Wert darauf, einen Bericht über seine Tätigkeit abzuliefer­n und nicht Betriebe an den Pranger zu stellen. Jeder Betrieb hat darüber hinaus die Chance, entdeckte Mängel kurzfristi­g abzustelle­n, die Mitarbeite­r zu schulen oder die Räume zu renovieren.

 ?? RP-FOTO: KREIS METTMANN ?? Ein Haufen Dreck aus weggeworfe­nen Lebensmitt­eln und Essensrest­en – das fanden die Kontrolleu­re des Amts für Verbrauche­rschutz in einer Bäckerei, in der täglich frische Brötchen, Teilchen und Kuchen hergestell­t wurden.
RP-FOTO: KREIS METTMANN Ein Haufen Dreck aus weggeworfe­nen Lebensmitt­eln und Essensrest­en – das fanden die Kontrolleu­re des Amts für Verbrauche­rschutz in einer Bäckerei, in der täglich frische Brötchen, Teilchen und Kuchen hergestell­t wurden.
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