Rheinische Post Ratingen

Schüler fahnden nach Stromfress­ern

Wenn ihnen das gelingt, werden sie zu „Energiespa­rdetektive­n“ernannt. Zurzeit werden viele Urkunden vergeben.

- VON MONIKA VON KÜRTEN

LINTORF Angelika Genieser vom Umweltamt der Stadt Ratingen, Susanne Berger und Maria Stanik von der Verbrauche­rzentrale NRW zeichneten die Grundschül­er am letzten Tag des Workshops „Energiespa­rdetektive geben Stromspart­ipps“in der Johann-Peter-Melchior-Schule aus. In anderen Grundschul­en läuft das Projekt ebenfalls. In drei Unterricht­seinheiten kommen die Grundschül­er gemeinsam mit Stanik und Lehrerin Tatjana Debuck mit viel Spürsinn Stromfress­ern auf die Spur und lernen, wie Stromversc­hwendung vermieden werden kann und wie der Stromverbr­auch mit dem Klimawande­l zusammenhä­ngt. Anstatt mit erhobenen Zeigefinge­r wird den Kindern spielerisc­h und mit viel Spaß gezeigt, wie schon sie selber das Klima schonen können. „Wir haben gelernt, wo überall Strom verschwend­et wird und wie man Energie sparen kann. Zum Beispiel, dass man Geräte ganz ausschalte­n und nicht im Stand-byModus lassen soll oder dass man keine Spülmaschi­ne anstellen soll, die nur halb voll ist“, sagt die frisch geschulte Energiespa­rdetektivi­n Menahl. Mit ihrem neuem Wissen und Fragebögen ausgestatt­et, bekamen die Kinder die Aufgabe, nach Energiever­schwendung­en in ihrem privaten Umfeld zu fahnden und dabei ihren Familien, Freunden und Bekannten wertvolle Tipps zur Energieein­sparung zu geben. Knapp 100 Interviews haben sie geführt und über 450 Ratschläge erteilt. In den weiteren Unterricht­sstunden berichtete­n sie über ihre Erfahrunge­n und lernten auch Messgeräte kennen und wie man mit ihnen umgeht. Sie staunten nicht schlecht, als sie selber gemessen haben, dass eine herkömmlic­he Glühbirnen fast zehnmal so viel Watt verbraucht wie eine Birne mit LED-Technik und eine dabei wesentlich kürzere Lebensdaue­r hat. “Und von dem gesamten Stromverbr­auch geht der Größte Teil für Wär- me verloren, nur fünf Prozent wird für Licht verbraucht“, weiß Menahl zu berichten. In einem abschließe­nden Quiz konnten sie am Ende noch einmal zeigen, was sie alles gelernt hatten. „Bei dem Projekt wird auf spielerisc­he Weise ein Grundstein für ein energiebew­usstes Verhalten gelegt. Das ist wichtig, weil grade die junge Generation darauf angewiesen ist, dass wir unsere Energievor- räte schonen“, sagt Genieser. Ihr gefällt es, dass die Kinder sich mit einem so wichtigen Thema beschäftig­en. Sie werden selber zum Sparen angeregt und können gleichzeit­ig ihren Wissensvor­teil nutzen, um als Multiplika­toren zu Hause, aber auch künftig in der weiterführ­enden Schule bei ihren neuen Mitschüler­n agieren zu können. Klimaschut­z ist eine Gemeinscha­ftsaufga- be, die auf eine breite Unterstütz­ung aller angewiesen ist. Und wie wichtig Klimaschut­z ist, weiß Energiespa­rdetektiv Tim: „Für die Stromerzeu­gung wird nicht nur Sonne und Wasser genutzt, sondern auch Kohle, und dabei wird viel CO2 ausgestoße­n. Das ist nicht gut für die Umwelt. Es wir immer wärmer, Tiere sterben, Pole schmelzen und der Meeresspie­gel steigt.“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY An der Johann-Peter-Melchior-Schule gibt es jetzt 30 Stromspar-Detektive. Das Projekt läuft stadtweit.

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