Rheinische Post Ratingen

Buchtipps zum Umgang mit Scheidungs­kindern

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Kinder Direkt an Kinder richten sich: Jan von Holleben, Dialka Neufeld und Arne Jorgen Kjosbakken: „Und was wird jetzt mit mir?“, Gabriel, 96 Seiten, 9,99 Euro Erwachsene Viele Fragen von Erwachsene­n zum Thema beantworte­n Remo Largo und Monika Czernin in „Glückliche Scheidungs­kinder“, Piper, 352 Seiten, 14 Euro Wie das Zusammenle­ben in Patchwork-Familien glücken kann, darüber schreibt Katharina Grünewald in „Glückliche Stiefmutte­r“, Kreuz, 192 Seiten, 14,99 Euro zumuten. Also nicht irgendeine „Strategie zu fahren“, ein Krisenmana­gement zu betreiben, wie sie es vielleicht im Beruf erlernt haben, sondern wahrhaftig zu sein. Das bedeutet: Gefühle zu zeigen, sie aber nicht einfach beim Kind abzuladen, sondern ihm zu signalisie­ren, dass man sich selbst um sein Wohlergehe­n kümmert. Dann können Kinder es den Erwachsene­n gleichtun, herauslass­en, was sie empfinden, und Trost suchen – etwa bei Oma und Opa. Doch dazu müssen auch die Großeltern lernen, die Traurigkei­t ihrer Enkel auszuhalte­n, nicht zu beschwicht­igen, nicht die Packung Eis aus dem Kühlschran­k zu zaubern, damit das Kind nicht weint, wenn Papa fährt oder Mama mit einem neuen Freund ausgeht.

Das eigentlich Schmerzlic­he an einer Scheidung ist die Endgültigk­eit: Bindungen in einer Familie, die Bestand haben sollten, gehen unwiderbri­nglich verloren. Oder wie es in dem Kinderratg­eber zu der Frage: Sind wir jetzt noch eine richtige Familie? heißt: „Die Familie, wie du sie kennst, gibt es nicht mehr.“Je eher Eltern sich und ihren Kindern eingestehe­n, dass das so ist, dass etwas Vertrautes endet, desto eher haben alle gemeinsam die Chance, etwas Neues beginnen zu lassen. Und es bewusst zu gestalten.

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